Donnerstag, 3. Juli 2014

Engelsnacht - Lauren Kate

Plot allemal interessant, Ausarbeitung aber unausgereift

3 von 5 Sternen

INHALT

Lucinda wird nach einem erschütternden Ereignis auf die Sword & Cross-Schule geschickt, ein Internat für schwer erziehbare Jugendliche. Abgegrenzt von der Außenwelt und ständig mit undefinierbaren Schuldgefühlen gequält, versucht sie so gut wie möglich, ein ruhiges Leben zu führen, doch bereits am ersten Tag merkt sie, dass das nicht so einfach sein wird. Nicht nur muss man auf der Sword & Cross auf der Hut vor den anderen Schülern sein. Gleich am ersten Tag begegnet sie auch Daniel, dessen Anblick allein ausreicht, um sie in einen Trance-ähnlichen Zustand zu versetzen, doch mit jeder folgenden Begegnung wird er ihr gegenüber abweisender, obwohl sie ihm keinen Grund dafür gegeben hat. Dennoch sind die Gefühle, die sie in seiner Nähe hat, so vertraut, dass sie sich diese selbst nicht erklären kann. Und wider der Vernunft kann sie es nicht lassen, Nachforschungen über ihn anzustellen. Und dann ist da noch Cam, der ganz anders als Daniel nicht abweisend, sondern viel eher angetan von ihrer Nähe ist und bei dem sich Lucinda mehr als geborgen fühlt. Und was ist mit den Schatten, die sie seit ihrer Kindheit verfolgen, quälen und die nichts als Unheil bringen?

PLOT/STIL

Die Inhaltsangabe klang für mich interessant und nachdem meine Schwester so begeistert von der Buchreihe war, dachte ich, ich gebe dem Ganzen mal eine Chance. Und enttäuscht wurde ich eigentlich nicht. Die Idee ist gut gemacht und interessant, nur der Verlauf selbst war für mich manchmal etwas entnervend. Über das erste Drittel bin ich nur schwer gekommen, weil ich mich einfach nicht in die Geschichte finden konnte. Stellenweise verläuft sie sehr zähflüssig. Obwohl ich mit jeder Seite neugieriger wurde, war ich auch ein bisschen frustriert, weil die Geschichte nur langsam voran ging. Zudem haben mich stellenweise die Beschreibungen der Umgebung so genervt, dass ich immer wieder das Lesen unterbrechen musste, weil ich große Probleme hatte, mir das alles so vorzustellen, dass es auch Sinn ergab, wenn einer der Charaktere mal nach links um jenes Gebäude abbog oder hier und dort entlangkam. Das hat meinen Lesefluss extrem beeinträchtigt. Das Ende hat dann doch noch einiges herausgerissen und mit den Lösungen einiger Geheimnisse war ich letztendlich auch zufrieden, sowohl die Art, wie sie erklärt wurden als auch der Inhalt der Lösung selbst, obwohl man das meiste bereits während des Lesens ahnt.

CHARAKTERE...

...haben mich teilweise wirklich aufgeregt. Mit Lucinda bin ich so gar nicht warm geworden. Anfangs konnte ich ihren Charakter einfach nicht greifen oder gar einschätzen. Zwischenzeitlich ging es dann, und nach zweidrittel des Buches hat sie mich einfach nur aufgeregt, weil sie nie zu Potte kam oder mal konsequent ihre Entscheidung durchgesetzt hat - und da kann man mir dann auch nicht mit der Ausrede des Engelscharmes kommen, der ihre Sinne vernebelt.

Daniel war mir eigentlich sehr sympathisch. Im großen Gesamtbild bin ich aber der Meinung, dass die Autorin seinen Charakter letztendlich ziemlich widersprüchlich dargestellt hat. Das trifft allgemein eigentlich auf alle Engel in diesem Buch zu. Da leben sie hunderte, wenn nicht tausende von Jahren auf der Erde und dann in der Gegenwart verhalten sie sich nicht anders als alle anderen pubertierenden Teenager? Wie kann das sein? Nicht nur ihre verbalen Ausdrücke, sondern auch zum Teil ihr Verhalten fand ich wenig annehmlich, hatte ich bei solch alten Gestalten doch mit mehr Würde, Anmut und Weisheit gerechnet. Eben ein viel erwachseneres Auftreten. Daniels Frust, Herzschmerz und Trauer konnte ich dennoch nachvollziehen. Cam hingegen bleibt für mich bis zum Schluss undurchsichtig, weshalb ich ihn immer noch nicht richtig einschätzen kann, was teilweise auch daran liegt, dass noch viele Fragen offen sind.

Nebencharaktere haben sich gut eingefügt und kamen eigentlich recht authentisch herüber.

FAZIT

Das Buch ist unterhaltsam, zieht sich allerdings sehr und wird erst zum Ende hin richtig spannend. Wer auf Teenager-Fantasy-Romane steht, ist hier sicherlich nicht verkehrt, auch wenn die Charaktere in meinen Augen noch nicht voll ausgereift erscheinen. Dennoch hat mir die Story soweit gefallen, dass ich mir auch den zweiten Band vornehmen werde, einfach, weil ich noch so einige Fragen beantwortet haben möchte.

Übrigens soll nächstes Jahr die Verfilmung in die Kinos kommen. Ich bin gespannt.

Freitag, 20. Juni 2014

Seelenkuss - Lynn Raven

Zwischen Sehnsucht und Verzweiflung

4 von 5 Sternen

INHALT

Darejan hat gemerkt, dass sich ihre Schwester, die Königin aus Kahel, verändert hat. Zeitgleich geht eine merkwürdige Krankheit im Palast um und niemand kann sagen, was es ist. Und dann sind da die Träume, die Darejan jede Nacht heimsuchen und sie morgens mit Eiseskälte in ihrem Körper aufwachen lassen. Dann erfährt sie, dass Réfen, der Hauptmann der Garde, wegen Hochverrats verhaftet wurde. Er soll einen gefangenen Spion aus dem Kerker befreit haben, der auf Befehl der Königin hin bis aufs Extremste gefoltert wurde. Sie erfährt, dass ihre Schwester gar nicht mehr ihre Schwester ist, sondern dass der Magier Ahoren ihren Körper besetzt hat. Und plötzlich befindet sich Darejan zusammen mit dem Gefangenen auf der Flucht, der obendrein sein Gedächtnis verloren hat. Nur an eines scheint er sich zu erinnern: Dass er Darejan hasst und sie töten will. Durch andere erfährt sie zudem, dass er zu einem geheimen Volk gehört, das als einziges in der Lage ist, Ahoren zu besiegen. Widerwillig setzt sie die Flucht fort, um ihre Schwester zu retten, auch wenn es ihr sichtlich schwer fällt, auch nur einen Tag länger mit dem Gefangenen, der durch die Folter scheinbar dem Wahnsinn verfallen ist, gemeinsam zu reisen.

CHARAKTERE

Was ich in allen Büchern, die ich von Lynn Raven gelesen habe, mag, ist dass mir die weiblichen Hauptcharaktere immer sympathisch sind. Und das ist auch in diesem Falle wieder so. Darejan ist die Schwester der Königin und auch wenn sie eine gewisse Etikette an den Tag legen muss, so hält sie das doch nicht davon auf, immer wieder mal dem Palast zu entrinnen und frei von allem durch die Gegend zu streifen. Sie ist abenteuerlustig und neugierig und mutig. In vielen anderen Büchern geht es mir oft so, dass ich die weibliche Hauptfigur nicht immer verstehen konnte. Hier ist das anders. Es gab wirklich keinen Augenblick, in dem ich Darejans Handeln hinterfragen musste. Für mich war jede Entscheidung, die sie getroffen hat, nachvollziehbar.

Auch der Gefangene (ohne jetzt seinen Namen zu verraten) hat seinem Charakter entsprochen gehandelt. Ich hab mit ihm mitgefühlt und mitgelitten, konnte seinen Hass verstehen und hatte Mitleid mit ihm. Einzig am Schluss hat er für mich unlogisch gehandelt, was ich wirklich schade fand, denn gerade der Schluss sollte das Endstück sein und den ganzen Plot abrunden. Durch die Entscheidung, die er getroffen hat, bekommt das alles einen fahlen Nachgeschmack.

Die Nebencharaktere, auch wenn sie alle nur einen Teil an Auftritten haben, schließt man sofort ins Herz, jeden mit seinen eigenen Zügen und Macken. Das einzige, was ich ein wenig schade fand, war dass man nicht sonderlich viel von der Beziehung zwischen Darejan und ihrer Schwester mitbekommt. Sie mag ihre Schwester, ja. Aber mir fehlten da einach einige Details, vor allem da sie auf ihrer Flucht nur wenig über sie nachdenkt.

STIL

Hier muss ich ein bisschen meckern. Lynn Raven hat ohne Zweifel immer noch ihren schönen, verschlungenen Schreibstil, der den Leser in den Bann zieht und ihn in die andere Welt eintauchen lässt. Aber abgesehen von den ziemlich vielen Schreibfehlern, die schon in den ersten Kapiteln auftauchen und eigentlich vom Korrekturleser ausgemerzt werden sollten, es nicht sind, und deswegen ungemein nerven, fand ich einige der Beschreibungen, vor allem von den Gegenden, wirklich kompliziert. Ich hatte immer mal wieder Probleme, mir die Umgebung richtig in mein Kopfkino zu fantasieren. Dafür fand ich den Anfang des Buches wieder ein bisschen knapp geraten und zu wenig beschrieben. Vieles war etwas verwirrend und erst wusste ich nicht recht, auf wen ich mich konzentrieren sollte.

PLOT

Gegen den gibt es eigentlich nichts zu sagen. Wieder einmal hat Lynn Raven eine wunderbare Welt geschaffen, die mit all ihren verschiedenen Völkern funktioniert, und ich bin immer wieder von dem Aussehen der Figuren begeistert, die so menschlich sind, und doch immer kleine Details aufweisen, die es so nur in der Fantasy gibt. Die Geschichte und ihr Ablauf sind auch hier wieder etwas, das mich in den Bann gezogen hat und mich dazu zwang, in jeder freien Minute zu lesen. Die Art, wie Lynn Raven den Leser neugierig machen kann und ihn zum Fluchen bringt, weil des Rätsels Lösung nur langsam aufgedeckt wird, ist das, was ich so an ihren Büchern liebe. Und doch bin ich nicht ganz zufrieden. In meinen Augen ist das Ende falsch gewählt. Ein anderes Ende hätte mir wesentlich besser gefallen und die Geschichte besser abgerundet, ohne jetzt Details zu nennen. Ich bekomme am Ende zwar auch das, was ich haben will, aber auf eine Art, die mir nicht ganz zusagt. Der Schluss hat etwas Einsames und Wehmütiges, was vor allem daran liegt, dass mir die eine Entscheidung des Gefangenen ein bisschen sauer aufstößt. Der Funke zwischen Darejan und ihm ist bei mir nicht ganz übergesprungen. Für mich gab es zu wenig Szenen, in denen beide öfter mal wegen dem anderen ins Wanken geraten. Das und die Tatsache, dass ich bis zum Ende nicht das Gefühl hatte, dass Darejan ihn aus seiner Misere befreien und etwas in ihm neu füllen und heilen kann, das er verloren hat, lassen mich ein wenig frustriert auf das Buch zurückblicken. Ich finde die Geschichte, wie sie ist, nach wie vor toll. Nur eben diese eine Sache bringt einen leicht enttäuschten Nachhall mit sich und tut mir ein bisschen in der Seele weh.

Sonntag, 15. Juni 2014

Dark Heroine - Abigail Gibbs

 Holpriger Anfang mit wachsender Spannung

3, 5 von 5 Sternen

INHALT

Violet Lee war zur falschen Zeit am falschen Ort. Sie hat gesehen, wie eine handvoll junger Männer rund 30 anderen Männern das Genick bricht und sie aussaugt - ein Massenmord, wie er nur im Buche stehen könnte, hätte sie ihn nicht selbst erlebt. Ihr Instinkt sagt ihr, sie solle fliehen, doch weit kommt sie nicht, denn die Mörder haben sie längst entdeckt und eingeholt. Voilets Tod steht bevor - oder doch nicht? Stattdessen wird sie verschleppt und in das Anwesen ebenjener Männer gebracht, wo ihr eine schreckliche Erkenntnis offenbart wird. Die Mörder sind keine Menschen, es sind Vampire. So wirklich will sie es nicht glauben, aber zu vieles passt zusammen. Ihr restliches Schicksal soll darin bestehen, bis an ihr Lebensende in dem Anwesen zu verbringen oder selbst ein Vampir werden. Doch sie will auf keinen Fall zu dieser Gruppe von Massenmördern gehören. Und dann scheint es, als wüsste sogar ihr Vater, der britische Verteidigungsminister, von diesen Wesen, und ihre Hoffnung, jemals gerettet zu werden, scheint sich Schritt für Schritt in Luft aufzulösen, denn selbst ihr Vater denkt eher an die Politik als daran, seine Tochter aus den Fängen ihrer Entführer zu befreien. Mit jedem Tag und jedem Gespräch mit den Vampiren entstehen neue Fragen, mehr Rätsel denn Entwirrungen folgen und ganz offensichtlich ist Violet ein anderes Schicksal vorherbestimmt, als sie es sich selbst je vorgestellt hätte.

COVER

Das erwähne ich sonst nie, aber hier finde ich da Cover wirklich sehr schön und auffällig anzusehen. Dazu kommt, dass das schwarze Blut hervorgestanzt ist und dem Ganzen einen kleinen 3D-Effekt verleiht.

CHARAKTERE

Obowhl ich mich nach der Inhaltsangabe wirklich sehr auf das Buch gefreut hatte, war ich in den ersten Kapiteln eher enttäuscht. Violet erschien mir ein bisschen zu aufmüpfig für die Tatsache, dass sie von sehr seltsamen und furchteinflößenden Gestalten verschleppt wurde. Ein bisschen zu kratzbüstig. Dass sie nur ihre Angst überspielen wollte, war auch mir klar. Dennoch empfand ich es beim Lesen zu künstlich und aufgesetzt. Im Laufe der Geschichte ist sie mir dann doch ein bisschen ans Herz gewachsen, auch wenn ich das gar nicht mehr für möglich gehalten hätte. Ich bin zwar bis zum Schluss nicht ganz von ihr überzeugt, aber im Großen und Ganzen waren alle weiteren Kapitel etwas angenehmer mit ihr. Das Einzige, was mich wirklich bis zum Ende gestört hat, war, dass ich nie das Gefühl hatte, dass ihre Entscheidungen aus tiefstem Herzen kamen. Ständig kamen nur Ausflüchte, sie hätte ohnehin keine Wahl gehabt, weil sie durchs Schicksal vorbestimmt war. Das hat mir immer den Eindruck verliehen, dass sie alles, was passiert, selbst am Schluss gar nicht wirklich wollte und wenn sie könnte, davor weglaufen würde.

Kaspar Varn, der männliche Protagonist, erscheint anfangs sehr düster, grob und unberechenbar. Eigentlich die typische Mischung, mit der die meisten Hauptpersonen in diesem Genre belegt werden. Teilweise hatte ich aber Angst, dass die Autorin seinen Charakter zu weit treibt, bevor dieser überhaupt die Chance hat, seine gute Seite zu zeigen. Die Kurve kam rechtzeitig, und ab dem Zeitpunkt hatte dann letztendlich auch er mich, obwohl es dann hin und wieder trotzdem immer noch eine Szene gab, bei der ich schief gucken musste.

Bis auf einige fand ich die Nebencharaktere ein bisschen plump. Anfangs sind sie zu stereotyp, aufgesetzt und überzeugen nicht und handeln nur nach Schema F. Später ändern sie dann dermaßen ihren Charakter, dass es unglaubwürdig erscheint, Eifersucht und Ablehnung hin oder her. Da hätte ich mir dann wenigstens eine gute Erklärung oder am Ende eine Aussprache gewünscht. Die Bösewichte sind bei mir dann komplett durchgefallen, weil sie viel zu einfach gestrickt waren und nur den typischen, listigen, dummen Bösewicht dargestellt haben, der nicht viel mehr kann, als das, was die Autorin für ihn vorgesehen hat. Es gab aber auch andere Nebencharaktere, die mir ein bisschen ans Herz gewachsen sind, oder deren Handeln ich letztendlich nachvollziehen konnte, was mir vor allem das Finale ein bisschen versüßt hat.

STIL/PLOT

Die Geschichte wird abwechselnd aus Violets und Kaspars Sicht erzählt, was schon gleich am Anfang klar macht, wer der männliche Hauptakteur ist. Denn gerade am Anfang hätte das durchaus verwirren können, da hier noch ein zweiter männlicher Part hinzukommt. Mir haben die Sichtwechsel gefallen, obwohl anfangs vor allem Kaspers Sicht meine Angst ein bisschen geschürt hat, die Autorin könnte seinen Charakter gleich versauen. Aber wie vorher gesagt, legt sich das noch. Zum Ende hin habe dann seine Sicht bald schon ein bisschen vermisst, denn leider hat die Autorin dahin gespart, obwohl es auch dort noch einige interessante Szenen gegeben hätte.

Der Schreibstil ist einfach gehalten, keine großartigen, verwobenen, übertrieben formulierte Sätze, sondern eher jung und frisch, wie die meisten Jugendromane der letzten Jahre in diesem Genre. Dabei nimmt die Autorin auch kein Blatt vor den Mund und beschreibt die ein oder andere intime Szene auch mal genauer, was mir manchmal das Gefühl gegeben hat, dass sie ein bisschen ihren Sadismus auslebt. Das mag letztendlich jeder selbst sehen, ob er das mag oder nicht, aber für Spannung hat es allemal gesorgt. Und auf schlimme Szenen folgen immer die niedlichen, fürsorglichen ;)

Die Geschichte entwickelt sich recht langsam und manchmal hatte ich das Gefühl, dass sie auf der Stelle tritt. Dann aber nach ca einem Drittel hat sie an Fahrt aufgenommen und mir fiel es schwer, das Buch wegzulegen. Einerseits wollte ich wissen, wie sich das mit Violet und Kasper entwickelt, andererseits wollte ich natürlich all die immer wieder neu aufkommenden Fragen beantwortet haben, denn vor allem für Violet hat die Autorin so einiges inpetto gehabt. Leider werden aber nicht alle Fragen beantwortet und viele kleine Dinge, auf die Anfangs Wer gelegt wurde, verliefen dann im Sand und wurden nicht wieder erwähnt, was schade ist. Ich hätte auch gern am Ende noch den ein oder anderen Ausgleich mit einigen Nebencharakteren erlebt, aber selbst das bleibt aus.

Was sich auch durch das Buch zieht wie ein roter Faden sind gewisse Details, die irgendwann später erwähnt werden, als kenne man sie schon, die aber eigentlich in früheren Szenen nie zur Sprache kamen. Dadurch war ich immer wieder verwirrt über einige Stellen in der späteren Geschichte. Keine Ahnung, ob das am Kürzen des Manuskrips gelegen oder die Autorin selbst nicht mehr daran gedacht hat. Auf jeden Fall wirkt es unvollkommen.

Das Finale hingegen konnte für einiges entschädigen und ich hatte während des Lesens wirklich Herzklopfen vor Aufregung. Das Ende, die letzte Seite quasi kam für mich ein bisschen zu abrupt, ich fand es unpassend gestzt, eine kleine Szene mehr hätte auch nicht geschadet. Und überhaupt haben so viele Erklägungen gefehlt, dass man als Leser am Ende doch ein bisschen frustriert und sauer ist, zumal man nicht mal weiß, ob es einen zweiten Teil geben wird.

Manchmal habe ich mich dabei ertappt, die Geschichte mit Lynn Ravens Blutbraut zu vergleichen. Keinesfalls negativ natürlich. Nur das Grundgerüst beider Geschichten ist ähnlich. Allerdings muss ich sagen, dass mir bei der Blutbraut die Charaktere von Anfang an sympatisch waren.

FAZIT

Auch dieser Roman entzieht sich im Grundgerüst nicht der Masse an Geschichten, die es bereits in diesem Genre gibt (bsp. die verrückte Schwester der "bösen" Seite, die die erste Freundin der weiblichen Hauptfigur wird - zumindest zu Anfang). Hinzu kommt, dass das Buch immer mal wieder mit einigen Ungereimtheiten aufwahrtet, was dem einen oder anderen vielleicht sauer aufstoßen könnte. Wer mit diesem kleinen Details leben kann und auch Geduld hat, Violet eine kleine Chance zu geben, der ist hier sicher nicht falsch - oder man liest einfach um Kaspers Willen. Die Idee hat allemal Potenzial und einen sehr hohen Unterhaltungswert, vorausgesetzt, man erwartet nicht in jeder Szene Action und kann über kleine Plotschwächen hinwegsehen. Ich für meinen Teil konnte ab dem 2. Drittel nicht mehr aufhören zu lesen.

Mittwoch, 5. März 2014

Die Tribute von Panem - Catching Fire


Helden werden nicht geboren...

5 von 5 Sternen

Ich hatte zwar erwartet, dass der zweite Teil mindestens genauso gut wird wie der erste, aber ich hätte niemals gedacht, dass dieser mich so flasht wie er es denn getan hat. Er steht seinem Vorgänger in nichts nach und setzt sogar noch einen drauf.
Zum Inhalt brauche ich nichts sagen, denn wer sich diesen Film anschauen will, kommt nicht umhin, sich erst einmal Teil 1 anzusehen, denn ohne diesen würde Catching Fire kaum nachvollziehbar sein.

Der Film geht knappe zweieinhalb Stunden. Mir kam es zwar lang vor, trotzdem hab ich mich zu keiner Zeit gelangweilt. Im Gegenteil, ich hätte noch eine Weile weiterschauen können. Da ich aber durch die Bücher wusste, wo dieser Teil endet, konnte ich mich schon darauf vorbereiten, ohne denn am Ende enttäuscht zu sein. Ich kann mir vorstellen, dass viele, die die Bücher nicht gelesen haben, genau das am Ende eventuell waren.


Neben dem Hauptcast, den wir schon aus Teil 1 kennen, kommen eine Menge neuer Leute vor, und zum zweiten Mal (das erste Mal war Herr der Ringe) kann ich sagen, dass sich die Macher getrost auf die Schulter klopfen können, denn besser hätten sie die neuen Charaktere nicht besetzen können. Sam Claflin (Finnick) und Jena Melone (Johanna) ergänzen das Team nahtlos, ebenso Jeffrey Wright (Beetee) und Amanda Plummer (Wiress). Woody Harrelson (Haymitch) und Elizabeth Banks (Effie) haben mich mehr denn je überzeugt und ihren Alter-Egos noch mehr Tiefe verliehen. Lenny Kravitz als Cinna... ist und bleibt die bestmögliche Besetzung schlechthin. Auch Philip Seymour Hoffman (möge er in Frieden ruhen) hat die Rolle des Plutarch souverän und glaubwürdig herübergebracht.

Welche beiden mich aber am meisten begeistert haben, waren Jennifer Lawrence und Josh Hutcherson. Mit letzterem war ich im ersten Teil eher enttäuscht, was seine Besetzung allgemein betraf. Im Film dann hatte er mich aber trotzdem überrascht gehabt und gezeigt, dass er die Rolle des Peeta wirklich gut herüberbringen kann. Mittlerweile in Catching Fire kann ich mir keinen anderen mehr vorstellen als ihn. Er hat sein Alter-Ego so hervorragend dargestellt, dass ich selbst Stunden später immer noch gebeistert nicken kann, wenn ich an Peeta denke. 


Was das Ganze noch komplettiert, ist das wunderbare Zusammenspiel mit Jennifer Lawrence bzw. Katniss. Das Band, das die beiden verbindet, in den Hunger Games nur Schein war und am Anfang von Catching Fire eher bröckelig statt fest war, wächst im zweiten Teil über die zweieinhalb Stunden enorm an und bekommt eine ganz besondere Stärke, die ein wichtiger Teil für Katniss' Charakterentwicklung ist. Im ersten Film war sie nur ein Mädchen, das um sein Überleben gekämpft und dafür nicht immer die moralisch richtigen Mittel verwendet hat. Im zweiten Film reift sie zu einer Heldin heran, die menschlicher ist denn je und die ganz klar aus dem Klischee fällt. Katniss hat Ecken und Kanten, macht Fehler und hat genauso kleine Wünsche und Ängste wie jeder andere normale Mensch auch. Und dass sie mehr als einmal vor all dem weglaufen will, was auf sie zukommt, kann wohl jeder nachvollziehen, denn welches normale Mädchen stellt sich schon freiwillig allein einem ganzen Regime? Dennoch ist sie weiterhin dazu bereit, mit allen Mitteln die zu beschützen, die ihr nahe stehen.

Man kann ihr auch nicht die Sache mit Gale verübeln. Hier gibt es ohnehin kein Team Gale oder Team Peeta. Die Entscheidung, die sie letztendlich trifft, wird in Catching Fire bereits von vielen Faktoren beeinflusst und angedeutet und erscheint in meinen Augen als nachvollziehbar und logisch (sofern man bei Gefühlen noch von Logik reden kann).

Die Handlung von Catching Fire schreitet recht langsam voran und vor allem am Anfang verdeutlicht es die Starre, in der Katniss sich befindet und aus der sie sich zu dem Zeitpunkt einfach nicht befreien kann. Ein unsichtbares Gefängnis, das ihr keine Freiheiten und kein Entkommen gewährt. Und obwohl die Geschichte ohne Eile erzählt wird, spürt man, dass es unter der Oberfläche ordentlich brodelt.
Übrigens wurde die Wackelkamera in diesem Teil deutlich eingeschränkt, was einige vielleicht erfreuen wird. Ich hatte damit zwar auch im ersten Teil keine Probleme, aber jedem das seine.

Wieder wird Gebrauch von rar gesähter Hintergrundmusik gemacht (ich bin mir gerade nicht mal sicher, ob es überhaupt irgendwo Filmmusik gab), und das Konzept geht vollends auf. Erst durch diese Nüchternheit gewinnt der Film noch mehr an Tiefe und Ernsthaftigkeit, und legt dabei das Gewicht voll und ganz auf seine Protagonisten. Catching Fire wirkt weniger wie ein Fantasy-Streifen als mehr wie ein Drama, das zwar wenig Action bietet, dafür aber mehr Wert auf die Grundbedürfnisse des Einzelnen legt, wo man seine Prioritäten setzt und was man bereit ist zu tun, um zu überleben und/oder andere zu retten, und dass man auf seinem Weg bis ans Äußerste gehen muss und mehr als einmal an seine Grenzen stößt.

Helden werden nicht geboren, sie werden durch ihre Umwelt geformt.


Title: The Hunger Games - Catching Fire
Year: 2013
Director: Fancis Lawrence
Actors: Jennifer Lawrence, Josh Hutcherson, Liam Hemsworth, Woody Harrelson, Elizabeth Banks, Donald Sutherland, Philip Seymour Hoffman, Lenny Kravitz, Sam Claflin, Jena Melone






Dienstag, 21. Januar 2014

Stargate SG-1... Kennt das noch wer?


Stargate SG-1... Weil die Serie nunmal Kult ist

Seit einigen Monaten strahlt ProSiebenMAXX schon die Serie aus und ich bin eigentlich nur durch Zufall darauf gestoßen. Nach einigen Folgen zwischendurch zum Frühstück bin ich doch wieder mit der Serie angesteckt worden, die ich damals permanent verfolgt hab. Und wie war ich doch Fan davon~

Seit Akte X gehöre ich ohne Zweifel zu den Leuten, die gern in einer Serie (falls ausreichend angedeutet) shippen. Und bei Stargate war das nicht anders. Jack O'Neill und Samatha Carter haben aber auch schon in der ersten Staffel reichlich Potenzial geliefert, und so hat das einen ganzen Rattenschwanz nach sich gezogen. Dass zwischen den beiden ein gewisses Knistern vorhanden war, lässt sich nicht leugnen, auch wenn ich letztendlich etwas enttäuscht vom Ausgang der Serie war. Da können auch Alternativwelten nicht hinweg trösten. 

 

Ich hatte das Ende nie wirklich mitbekommen von Stargate, und weil ich wissen wollte, was nun aus Jack und Sam geworden ist, hatte ich wieder angefangen, mir die Folgen anzuschauen. Jetzt kann ich mit Stolz verkünden, dass ich die Serie komplett gesehen habe, zu der auch noch zwei Filme gehören, die nach der 10. Staffel gedreht wurden und die der Serie einen ordentlichen Abschluss geben.

Was mich bis zum Schluss genervt hat, war unter anderem, dass die Sam&Jack-Sache kein richtiges HappyEnd gefunden hat, obwohl dem in den letzten beiden Staffeln selbst militärisch gesehen nichts mehr im Weg gestanden hat. Aber whatever... Irgendwann hatte es mich auch genervt, dass die Macher die ganze Sache überhaupt so hinausgezögert haben, zumal O'Neill ja auch nicht jünger geworden ist.

Von den Drehbuchautoren mal ganz abgesehen. Am Anfang der Serie, in den ersten Staffeln, war O'Neill auch noch viel aktiver, die Sprüche waren besser und überhaupt hat das ganze Zusammenspiel besser geklappt. In den späteren Staffeln hatte das etwas nachgelassen, obwohl auch die ihre Höhepunkte und "besonderen" Momente hatten. Die Sprüche waren zwar immer noch da, aber das war meistens dann auch das einzige. Seine forsche Art und seine Führungsqualitäten haben nachgelassen, und ein gewisser Ernst, den er anfangs noch hatte, war fast weg. Das hat O'Neill doch etwas schwach wirken lassen, und es hat mir in der Seele weh getan, ihn so zu sehen. Wirklich schade um diesen tollen Charakter.

 
In den letzten beiden Staffeln wurde O'Neill dann ausgetauscht und mit Cameron Mitchell ersetzt. Der hat seinen Job zwar gut gemacht, aber es war einfach nicht mehr dasselbe. Zudem war der O'Neill sehr ähnlich, und in einer Folge hatte ich das Gefühl, dass die Macher das damit erklären wollten, dass Mitchell O'Neill's Sohn sein soll (hervorgerufen durch diese eine Zeitreise-Folge "1969"...). Ich weiß bis heute nicht, ob das ernst gemeint war oder nicht.


Teal'c war für mich immer ein Charakter, der mich eigentlich weniger interessiert hat, obwohl auch er ein paar wirklich gute Folgen hatte und für so einige Lacher gesorgt hat. Bei ihm fand ich vor allem immer die vielen unterschiedlichen Frisuren witzig, die sich von Staffel zu Staffel verändert haben. Wen ich aber in den letzten Folgen immer mehr ins Herz geschlossen habe, war Daniel Jackson. Durch das Erscheinen von Vala hat die Serie es noch mal geschafft, ein bisschen Knistern in die Story zu bringen und ich hab die Folgen, die das besonders hervor gebracht haben, mit Funkeln in den Augen angeguckt. Auch mit dem Systemlord Ba'al haben die Schreiber noch mal ein wenig Pepp hineingebracht.

Am witzigsten fand ich aber, und das ist auch bei anderen Serien so, die schon etwas älter sind, wenn in der ein oder anderen Folge plötzlich jemand auftaucht, der dir irgendwie bekannt vorkommt, du aber nicht gleich weißt, warum. So ging's mir nämlich mit Vala's Tochter Adria, die von Morena Baccarin gespielt wird und die ich vor allem durch "The Mentalist" und "Homeland" kenne.

Wie dem auch sei, mit Vala und Daniel hatte ich die letzten beiden Staffeln dann doch mal meinen Spass und hin und wieder ist der gute O'Neill ja auch mal aufgetaucht, wenn auch mit eher seltsamen Auftritten... aber das kann ich ihm verzeihen ♥...

Letztendlich hab ich festgestellt, dass ich mich doch recht schnell wieder mit alten Serien infizieren kann und dass meine "Flammen eines Shippers" noch nicht ganz erloschen sind :D Was ich aber auch festgestellt hab, ist dass ich es gar nicht sooo mag, wenn die Serien ihre offensichtlichen Pärchen am Ende wirklich zusammen kommen lassen, siehe Bones, Castle etc... Was die Serien für mich eigentlich immer so interessant gemacht haben, war eben diese gewisse Spannung zwischen den beiden Hauptpersonen. Ein wichtiger Teil dieser Serien geht mit dem Zusammenkommen dieser beiden Personen verloren, da können die Drehbuchautoren sich noch so tolle Fälle einfallen lassen - wenn sie denn wenigstens einen  ordentlichen, spannenden Arc in den neuen Staffeln schaffen würden, sähe die ganze Sache vielleicht schon wieder anders aus, aber nicht mal das ist der Fall.

Hach, na ja, whatever... übrigens hat ProSieben es mit seinem neuen Sender MAXX geschafft, dass ich tatsächlich wieder mehr Fernsehen schaue, und das soll schon was heißen. Vor allem das Angebot an Serien gefällt mir, von denen vor allem pro Tag mehrere Folgen hintereinander kommen. Supernatural, Akte X, Stargate, Awake, One Piece, Naruto Shippudden.... obwohl ich bei letzten grad nicht sicher bin, ob sie die weiterhin zensieren, was vor allem bei Naruto sein könnte. Ebenfalls positiv, dass MAXX einiges im OT ausstrahlt. Für meinen Geschmack zwar immer noch die falschen Serien, aber na ja, vielleicht ändert der Sender das ja noch. Die Animés im OT zu bringen, wäre mal was. Oder Supernatural, Sam und Dean muss man einfach im Original hören, dann vergisst man ganz schnell die dt. Stimmen und will die Originale nie mehr missen :D

What else... Und was meint ihr? ^^


Sonntag, 19. Januar 2014

Fack Ju Göhte


"Chantal, heul' leise!"...

5 von 5 Sternen

... das und viele andere "nette" Kommentare kommen von einem Lehrer, den man so noch nicht gesehen hat.

Ich muss sagen, mich hat schon lange kein deutscher Film mehr so unterhalten wie "Fack ju Göhte", und dabei scheinen die deutschen Komödien mittlerweile wieder groß im Kommen zu sein, wenn man sich die letzten Jahre genauer anschaut. Angelockt vom Trailer und die vielen positiven Reaktionen und vor allem die immer noch vollen Kinos, obwohl der Film schon so lange läuft, haben mich dann doch endlich dazu gebracht, mir den Film anzuschauen.

Die Grundidee ist nicht neu: Ein Bankräuber vergräbt seine Beute, bevor er festgenommen wird und in den Knast wandert. Als er entlassen wird, wurde genau an der Stelle, an der er seine Beute vergraben hatte, eine neue Einrichtung gebaut. Um an sein Geld zu kommen, schleust er sich - in diesem Falle unter Vortäuschung, ein Lehrer zu sein - ein. Dennoch funtkioniert der Film trotz bekannter Grundidee, weil die Geschichte einfach überzeugt. Ausgefallene Gags und amüsante Umschreibungen für das ein oder andere "unschöne" Wort, wie sie nur eine Bildungseinrichtung hervorrufen kann, zeigen, dass sich die Drehbuchautoren ernsthaft Gedanken gemacht haben, ein bisschen frischen Wind ins Skript zu bringen. Klischees, die meistens leider Gottes auch der Realität entsprechen, werden hier gekonnt noch einmal auf die Schippe genommen und wissen sich selbst auf den Arm zu nehmen.

Eigentlich gibt es gar nicht viel zu sagen, außer dass man sich den Film einfach anschauen sollte, um sich ein eigenes Bild zu machen, denn eines ist klar: Entweder liebt man diesen Film oder nicht. Graustufen gibt es hier nicht. Für die weiblichen Zuschauer muss ich jedoch hinzufügen, dass sich allein die Schwimmbadszene lohnt, um ins Kino zu gehen. Denn diese schafft es, cool zu wirken, ohne ins Lächerliche abzurutschen. Sie bewahrt sich ihren Charme und bekommt den Übergang von der Slow-Motion zurück ins Witzige ohne Stolpern hin.




Fazit:
Ordentlich Sarkasmus, neue Gags, tolle Schauspieler (allen voran Elyas M'Barek, Karoline Herfurth (die mich warum auch immer ständig an Saffron Burrows erinnert) und Katja Riemann), ein bisschen Sexappeal, das fast schon zur Übertreibung neigt, und eine Prise Romantik bilden das Konzept, das diesen Film ausmacht. Mehr braucht "Fack ju Göhte" nicht, um zu funktionieren, außer vielleicht eine längere Fassung oder einen zweiten Teil... aber der ist ja scheinbar schon in Planung ;)

Title: Fack Ju Göhte
Year: 2013
Director: Bora Dagtekin
Actors: Elyas M'Barek, Karoline Herfurth, Katja Riemann, Alwara Höfels




Dienstag, 14. Januar 2014

R.I.P.D. - Rest In Peace Department

 
Scheinbar muss man die Comics kennen...

3 von 5 Sternen

...ansonsten kann man den Film wohl nicht richtig wertschätzen. Den Eindruck habe ich jedenfalls, wenn ich mir die anderen Rezensionen durchlese. Ich gehöre leider zu denen, die den Comic oder die Comcis nicht kennen und für mich war RIPD nicht annähernd so unterhaltend, wie ich es erhofft hatte. Ich will keinem Fan zu nahe treten, das ist ganz allein mein persönliches Empfinden und man sollte meine Meinung deshalb auch keinesfalls als allgemeine Qualitätsbewertung betrachten.

Kurz zur Story:
Ein Cop (Nick Walker) wird von seinem Partner hintergangen und ins Jenseits befördert, dort kommt er aber nicht an. Stattdessen landet er beim R.I.P.D., dem sogenannten Rest In Peace Department. Das ist eine Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, gefährliche Tote einzufangen, die den Weg ins Jenseits nicht wirklich angetreten haben und sich stattdessen auf der Erde verstecken. Walker nimmt das Angebot an, für das RIPD zu arbeiten und wird Partner des Cowboys Pulsipher.

Die Story ist gut und birgt viel Potenzial. Der Film schafft es aber nicht, dieses vollkommen auszuschöpfen. Ich bin ohnehin der Meinung, dass vieles, was in Comics funktioniert, nicht unbedingt immer auf die gleiche Weise auch in einem Film funktioniert. Diese Adaptionen müssen dementsprechend angepasst werden. Ob "RIPD" das geschafft hat, kann ich nicht wirklich beantworten. Was ich aber weiß ist, dass der Film für mich als Nicht-Kenner der Comics eher enttäuschend war. Statt mehr Zeit mit dem Kennenlernen des neuen Departments zu verbringen, rast der Film ziemlich schnell voran zum großen Finale, was die Story sehr kurz erscheinen lässt und meiner Meinung nach den Unterhaltungswert nicht komplett ausreizt.

Was mich aber am meisten gestört hat, waren wohl die Animationen. Nun kamen hier schon Vergleiche mit Men In Black. Im Nachhinein betrachtet erkenne auch ich gewisse Parallelen, aber das will ich gar nicht mal kritisieren, denn stören tut es mich nicht. Jedoch muss ich sagen, dass dieses Stilmittel der animierten Bösewichte damals im Jahr 2000 noch ganz anders gewirkt hat als heute. Mit dem, was mittlerweile alles möglich ist, hätte man viel mehr herausholen können. Mit dem, was hier geliefert wird, haben die Produzenten weder sich noch den Zuschauern einen Gefallen getan. Dem ein oder anderen mag das gefallen, mir jedenfalls nicht. Es wirkt einfach zu billig und zieht die Story in gewisser Weise ins Lächerliche.

Ich will den Film aber auch nicht komplett vertäufeln, er hatte durchaus auch seine witzigen Momente. Jeff Bridges hat noch einiges herausgerissen und einen gewissen Charme hineingebracht, deshalb auch drei Sterne. Ryan Reynolds und seine Film-Freundin hingegen wirkten für mich schon wieder eher flach.

Fazit:
Für Fans vielleicht gelungen, mich konnte der Film nicht richtig unterhalten. Ich hab von vornherein nichts Tiefsinniges erwartet, aber für meinen Geschmack hätte der Film ruhig eine große Portion mehr Ernst bekommen können - und bessere Animationen, denn das Auge "isst" ja bekanntlich mit.

Wenn ihr einen anderen Eindruck hattet oder wenn ihr der gleichen Meinung seid wie ich, könnt ihr mir das gern mitteilen. Ich freu mich auf euer Feedback ;)


 Title: R.I.P.D. - Rest In Peace Department
Year: 2013
Director: Robert Schwentke
Actors: Jeff Bridges, Ryan Reynolds, Kevin Bacon, Mary-Louise Parker