Montag, 28. Oktober 2013

Not Quite Enough - Catherine Bybee

Leider nicht ganz so überzeugt

3,5 von 5 Sternen

Obwohl ich in den ersten beiden Büchern Not Quite Dating (Not Quite series) und Not Quite Mine (Not Quite series) nicht ganz so angetan von Monica Mann war, wollte ich ihr im dritten Teil trotzdem eine Chance geben und hab mich nach der Zusammenfassung auch wirklich auf das Buch gefreut. Leider war ich am Ende aber doch nicht ganz so begeistert von der Geschichte wie von den beiden Vorgängern, obwohl ich dem Buch trotzdem noch gute 3,5 Sterne geben würde.

STORY

Monica Mann ist Krankenschwester mit Leib und Seele. Während sie all ihr Herzblut in die Arbeit steckt und ihr letztes Hemd dafür geben würde, lässt sie ihre Beziehungen ziemlich schleifen und macht permanent einen Rückzieher, wenn es zu kompliziert wird. Nachdem sie mit ihrem letzten Freund Schluss gemacht hat, um einem eventuellen Antrag zu entgehen, kommt ihr zur Ablenkung nichts rechter als ihre Teilnahme bei den "Borderless Nurses", die nach einer Naturkatastrophe in Jamaica zur Hilfe eilen. Dort angekommen stürzt sie sich natürlich sofort in die Arbeit. Der attraktive Helikopter-Pilot Trent Fairchild entgeht ihr dabei trotzdem nicht. Und obwohl sie eigentlich keine Zeit dafür hat, lässt der Zufall sie doch immer wieder aufeinander treffen. Die darauf folgende, kleine Affäre ist quasi unausweichlich, auch wenn diese sie beide in Lebensgefahr bringt, als ein Nachbeben beide verschüttet.

CHARAKTERE

Entgegen den beiden anderen Büchern war mir Monica hier doch ein wenig sympathischer. Auch gegen Trent kann ich nichts schlechtes sagen, obwohl der mir manchmal ein bisschen zu mitleidig herüberkam. Monicas dominante Art bleibt, was mir aber gefallen hat, war dass man hier sehr schön sehen konnte, dass sie zwar gut Ratschläge austeilen, aber nicht wirklich auf sich selbst anwenden kann. Das macht sie nicht ganz so perfekt, und deshalb ein bisschen realistischer. Die Nebencharaktere haben das gemacht, weswegen sie da waren: Lücken ausgefüllt und gewisse Handlungen in die notwendige Richtung geleitet. Ich fand es schade, dass keiner von ihnen irgendwie besonders hervorgestochen ist. Alle wirken recht platt und schablonenhaft. Über wen ich mich aber am meisten geärgert habe, war Monicas Exfreund, der für mich einfach keinen Sinn ergeben hat. Das, was mir von ihm im Buch geboten wird, lässt ihn wie einen anhänglichen Softie wirken. Zu allem Überfluss ist er am Ende sogar bereit, wieder mit Monica befreundet zu sein, obwohl er diese vor nicht allzu langer Zeit noch heiraten wollte und hart abgewiesen wurde. Das ist eigentlich die Krönung von allem, denn irgendwie wirken alle im Allgemeinen etwas zu happy, aufrichtig und ehrenhaft, bis auf die "böse" Chefin von Monica natürlich, die man aber nicht mal richtig "zu Gesicht" bekommt. Aber irgendwer muss ja das schwarze Schaf spielen.

PLOT/STIL

Was mir in diesem Buch ebenfalls nicht so gefallen hat, war dass der Anfang ein wenig zu sehr ausgebaut und alles andere danach viel zu schnell angehandelt wurde. Hätte man den Anfang ein bisschen gekürzt und dafür das Hin und Her zwischen Monica und Trent und später das Verschüttet sein ein bisschen mehr ausgebaut, wären meiner Meinung nach die Gefühle der beiden ein bisschen nachvollziehbarer gewesen. Die zweite Hälfte des Buches hat mir wesentlich besser gefallen. Zum Beispiel hat sie ganz klar gezeigt, dass wer das Geld hat, meistens auf der Gewinnerstraße fährt. Erstens entspricht das meistens leider der Wahrheit, zweitens hab ich das Arschtreten dennoch genossen. Plotschwächen waren für mich unter anderem, dass etwas später in der Geschichte (ohne das genaue Ereignis zu nennen) wirklich jeder bedingungslos für Monicas Recht eintritt. Und mit "jeder" meine ich wirklich Hunz und Kunz. Was aber die größte Unlogik war, war dass obwohl die Familie Morrison ja ach so viel Geld hat und technisch auf dem neuesten Stand ist und ohne zu zögern bei einem Problem einen Privatdetektiv einschalten kann, wirklich NIEMAND innerhalb der ersten Stunden nach dem Verschwinden von Monica und Trent auf die Idee kommt, die Handys der beiden zu orten. Und das in der heutigen Zeit, wo doch in Sachen Handy das Wort "GPS" gar nicht mehr wegzudenken ist.

Es gibt hier nicht nur 2 Perspektiven, aus denen man liest, sondern mehr. Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob es nur eine dritte ist, die von Jessie (Monicas Schwester), oder ob da noch mehr waren. Diese Sichtweise war für mich aber eher überflüssig. Es war zwar nett, etwas mehr über die anderen aus den Vorgänger-Büchern zu lesen, trotzdem hat es nicht großartig zur Handlung beigetragen außer eben zu erklären, was auf der "anderen Seite" passiert. Das wegzulassen und dafür mehr das "Drama" (als die beiden verschüttet waren) auszubauen, wäre definitiv von Vorteil gewesen. Hätte man diesen Handlungsstrang detaillierter gestaltet, hätte man vor allem deutlich machen können, wie die Gefühle der beiden immer mehr wachsen, während sie von Hoffnung und Verzweiflung geplagt sind und um ihr Leben bangen, und wie dieses Erlebnis sie mehr zusammen schweißt. Zwar wäre die Geschichte dadurch einen Hauch düsterer geworden, aber es wäre eine nette Abwechslung und eine schöne Krönung zum finalen dritten Teil gewesen.

FAZIT

Für mich leider der schwächste Teil der Reihe. Ich hätte mir gern ein bisschen mehr Knistern gewünscht. Und auch wenn die Not Quite-Romane ohnehin nur kurzweilige Zwischendurch-Romanzen sind, hätte ich gegen ein bisschen mehr Logik nichts einzuwenden gehabt.

Trent hat in der Geschichte zwei Brüder an die Seite bekommen, was mich fast vermuten lässt, dass es weitere Teile geben wird, in denen dann deren Leben eine neue Richtung bekommt. Gespannt bin ich trotzdem darauf.  


Sprache: Englisch 

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Hexenfluch - Lynn Raven

Vielleicht nicht wirklich für jeden, der gern von Lynn Raven liest

4 von 5 Sternen

Nach den sehr unterschiedlichen Rezensionen war ich skeptisch, das Buch überhaupt zu lesen. Hab mir dann aber trotzdem gesagt, dass es doch nicht SO anders oder schlimm sein kann, und bin im Nachhinein froh, es doch gelesen zu haben.

STORY

Ella Thorens ist eine junge Ärztin, die ihren Beruf liebt, weshalb sie nicht gerade wenig Probleme mit ihren bisherigen Beziehungen hatte. Als sie eines Nachts einem wildfremden Mann in einer Gasse helfen will, der von einer Bande Krimineller fast zu Tode geprügelt und erstochen wird, gerät sie selbst in Lebensgefahr. Gleichzeitig erwacht aber eine Gabe in ihr, von der sie überhaupt nichts gewusst hat und die ihr Leben ab dem Zeitpunkt um 180 Grad dreht. Der Mann, dem sie das Leben gerettet hat, ist kein geringerer als Christian Havreaux, milliardenschwerer Geschäftsmann und ebenfalls ein Hexer, der sich als Wiedergutmachung fortan bereit erklärt, Ella beizubringen, ihre Gabe zu kontrollieren. Dabei verfolgt er allerdings noch ganz eigene Pläne. Und er ist nicht der einzige, der sich für Ella interessiert. Seit dem Vorfall in der Gasse hat noch jemand anderes seine "Fühler" nach ihr ausgestreckt.

CHARAKTERE

Ich muss sagen, mir waren die Charaktere zu keinem Zeitpunkt unsympathisch. Ganz im Gegenteil. Ella war mir von Anfang an sympathisch, ich mochte sie. Sie nörgelt nicht viel herum oder jammert. Wenn sie sich etwas in den Kopf setzt, dann zieht sie das auch durch. Klar macht auch sie die ein oder andere Dummheit, aber wer tut das nicht, wenn er verliebt ist. Auch Christian hat mir sehr gefallen. Und wie bei Raven's anderen Büchern hat mich auch hier der männliche Hauptcharakter mehr interessiert als der Rest. Die weibliche Hauptfigur ist dabei eher wie eine wichtige Zutat, mit deren Hilfe sich das Gesamtbild erst komplettiert bzw in diesem Falle dem wütendem Gebräu zur Ruhe verhilft. Christians Geschichte ist nachvollziehbar, man hat sehr viel Mitleid mit ihm und kann sogar verstehen, warum er so handelt, wie er es tut, immerhin hatte er seit sehr langer Zeit gar keine andere Wahl mehr, als das zu tun, für das ihn alle hassen, verachten, fürchten und jagen. Ella ist wie ein Tropfen Hoffnung, für den er alles riskiert, um seine ganz eigenen Pläne zu erreichen. Und dafür scheut er vor nichts zurück.

PLOT/STIL

Wer Bücher wie Der Kuss des Kjer, Der Spiegel von Feuer und Eis oder Blutbraut kennt, der wird hier vielleicht etwas... überrascht sein. Dieses Buch ist doch sehr anders, wiederum dann aber auch genau das, was wir von Lynn Raven kennen. Was hier anders ist, ist das sie bei diesem Buch mehr auf die erotische Schiene fährt, als sie es bei ihren anderen Büchern getan hat. Dabei ist "Erotik" noch ein Wort, das etwas Schönes zum Ausdruck bringt, was man von einigen Gegenbenheiten in der Geschichte allerdings nicht sagen kann. Dabei will ich nicht meinen, dass sie zu detailiert irgendwelche Perversitäten beschrieben hat. Vielmehr ist es einfach nur das, was da eigentlich geschieht, was einen erschaudern, gleichzeitig aber wieder Mitleid für die jeweiligen Personen aufsteigen lässt. Und an dieser Stelle ist es dann doch wieder nichts Neues, denn quälen tut die Autorin ihre Heldin ohnehin gern - in mehr als nur diesem Buch. In Hexenfluch geht sie mehr ins Detail und das könnte einige vielleicht etwas abschrecken. Ich bin aber der Meinung, dass Raven es schafft, diese Szenen so gut zu be- und umschreiben, dass sie keineswegs anstößig wirken. Und in vielen Situationen beschreibt sie dann auch wieder nur so viel, dass unser Verstand sich selbst ausmalen kann, was genau geschehen ist. Anders hätte die Story aber auch nicht sein können, denn es wäre unlogisch gewesen, eine Dämonenfürstin nicht durch und durch böse darzustellen und zu zeigen, dass sie keinerlei Grenzen kennt, was ihre Perversität betrifft. Und dabei hat sich Lynn Raven eigentlich noch zurück gehalten.

Was mich ein wenig gestört hat, waren die teilweise sehr häufigen, abgehackten Sätze, die meinen Lesefluss des öfteren unterbrochen haben. Fand ich wirklich nicht gut gewählt. Ein paar rundere, ganze Sätze hätten die Szene nicht weniger eindrucksvoll gemacht. Auch gab es am Anfang eine Kleinigkeit, die mir jedenfalls aufgefallen ist. Es wird von Duzen und Siezen gesprochen. Auch wenn das Buch in deutsch geschrieben ist, die Autorin deutsch ist, so spielt die Geschichte doch in Amerika, wo man Englisch spricht. Und da gibt es so was wie Duzen und Siezen nicht.

Was ich wiederum gelungen fand, waren die verschiedenen Perspektiven. Das ist nichts neues bei Lynn Raven, hier muss ich das aber noch mal betonen. Denn meistens ist es ja bei verschiedenen Perspektiven der Fall, dass sie mehr verraten als dem Buch gut tut. Hier hätte die gesamte Geschichte allerdings nicht anders funktioniert. Außerdem hat Christian es nicht nur geschafft, sich selbst bis zum Schluss hinters Licht zu führen, sondern auch den Leser - jedenfalls mich.

FAZIT

Nicht für jedermann, der anderes von Lynn Raven gewöhnt ist. Die Erotik ist etwas aufgestockt worden, die Beschreibungen ein klein wenig detailierter. Trotzdem hat es mir gefallen, da es bis auf einige Dinge doch ganz im Stile Ravens geschrieben ist.