Donnerstag, 6. Juni 2013

Wife by Wednesday – Catherine Bybee

Weil der Zufall es so will…

(Rezension vom 01. Juni 2013)

4 von 5 Sternen

Da ich momentan irgendwie auf dem Trip bin, jede Menge Bücher von Catherine Bybee zu lesen, war es unmöglich, an dieser Reihe vorbeizukommen. Die Weekly-Reihe gehört genauso in die Chick-Lit-Spalte wie die Not Quite-Reihe, nur dass sie noch einen Ticken ‘übertriebener’ im romantischen Bereich ist. Das ist im Grunde nicht negativ gemeint, nur wusste ich gerade nicht, wie ich das erklären sollte.


INHALT

Sam Elliot betreibt eine Vermittlungsagentur, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, ihren Klienten Frauen zur Auswahl zu stellen, die sich bereit erklären, für einen gewissen Zeitraum einen Vertrag einzugehen, laut dem sie eine Art Vorzeige-Ehefrau spielen sollen. Mit dem Anfragen von Blake Harrison scheint ihr endlich ein großer Fisch ins Netz gegangen zu sein, denn sie braucht dringend viel Geld, um die Kosten ihrer pflegebedürfigen Schwester decken zu können. Das erste Zusammenkommen der beiden verläuft nicht wie geplant. Zum einen ist Sam “Samantha” Elliot, kein Mann, sondern eine Frau und zum anderen hat sie auch noch eine Stimme, wegen der Männer gern gewisse Hotlines anrufen. Blake Harrison ist fasziniert von dieser Frau und schlägt letzten Endes alle anderen, die im Sam Elliot vorschlägt, in den Wind, nur um ihr das Angebot zu machen, sie selbst würde seine Ehefrau – ohne intime Anbindung – für genau ein Jahr spielen. Die Kosten für ihre Schwester würde er tragen, inklusive eines weiteren Anteils für Sam selbst. Dass sie da nach ein bisschen Nachdenken nicht Nein sagt, ist vorprogrammiert. Und was danach alles für ‘Problemchen’ auftreten, kann sich wohl jeder denken.


CHARAKTERE

Wie eigentlich auch bei den anderen Büchern von Catherine Bybee sind mir auch hier die Hauptprotagonisten sympathisch. Blake ist der typische reiche Playboy, der sich im Laufe der Story aber ziemlich verändert. Und auch seine neue Seite hat mir von Anfang an gefallen. Mit Sam Elliot hatte ich anfangs ein paar Probleme, weil sie mir erst doch etwas stoisch und kalt vorkam. Das hat sich aber schnell gelegt und ich mochte es dann doch sehr, dass sie immer ehrlich war und eigentlich nichts vor Blake verheimlicht hat. Ehrlichkeit hatten die beiden zwar von Anfang an vereinbart, aber das heißt ja nicht, dass das auch beide so durchziehen. Sam hat mich da aber nicht enttäuscht. Bis zum Schluss ist sie ihrer Persönlichkeit treu geblieben. Bei Blake war das nicht ganz so, und das hat letztendlich eigentlich zu dem Dilemma geführt, was es am Ende noch gibt. Bybee hat das geschickt eingefädelt, denn normalerweise wäre Blake über diese eine Sache genauso ehrlich gewesen wie bei allem anderen auch. Nur durch gewisses Timing hatte sich das dann alles verschoben und in der Story ist dann eines nach dem anderen geschehen, sodass er im Grunde keine andere Wahl mehr hatte, als die Wahrheit hinaus zu zögern.
Die restlichen Figuren bleiben eigentlich recht blass, weil sie auch ziemlich selten auftauchen. Das fand ich nicht wirklich schlimm. Von einigen bekommt man ja noch in den Folgebüchern etwas mehr zu lesen.


PLOT

Die Geschichte schreitet recht zügig voran und hält sich nicht lange mit Beschreibungen und Abschweifungen auf. So hat man einen kontinuierlichen Lesefluss und muss nicht ewig auf das nächste Ereignis warten. Das ist womöglich mitunter ein Grund, warum die Nebencharaktere so blass bleiben. Die Geschichte beschränkt sich hauptsächlich auf Blake und Sam und die Entwicklung ihrer Beziehung. Die Geschichte war bis zu einem gewissen Zeitpunkt nicht ganz so vorhersehbar, wie ich anfangs gedacht hatte, und das hat mir gefallen, weil ich doch ziemlich lange im Dunkeln getappt habe. Nach diesem gewissen Zeitpunkt war allerdings alles klar. Im Großen und Ganzen war ich mit dem Ende zufrieden – ein Happy End ist ohnehin vorprogrammiert. Es gab nur ein paar Dinge, die ich dann doch etwas zu plump fand. Die Lösung, wer an was Schuld ist und wie damit umgegangen wird, fand ich doch irgendwie unlogisch und fast schon wieder zu übertrieben. Ich will dabei gar nicht mal ankreiden, das ein schöner Zufall den anderen jagt. Das ist bei solchen Stories erlaubt und sollte keinen stören, der diese Art Bücher mag. Aber am Ende gab es dann doch ein paar kleine Details, die ich einfach ~dämlich in ihrer Ausführung fand, weil sie einfach zu melodramatisch herüberkamen. Außerdem kommt hinzu, dass ich beim Finale eher auf etwas anderes gehofft hatte. Es wird im Buch mehr als einmal etwas über Sams tiefstes Geheimnis aus ihrer Vergangenheit erzählt, aber am Ende wurde dieses nicht als solches aufgelöst. Ich kann mir zwar denken, welches es gewesen sein soll, aber dass dieses dann doch irgendwie so nebenbei mal erwähnt wird, ohne Andeutung, dass das jetzt das Geheimnis war, fand ich etwas enttäuschend. 

Was mir auch aufgefallen ist, wenn man schon einige Bücher von Bybee gelesen hat, ist dass die Autorin doch einen gewissen Stil in ihren Charakteren verfolgt. Ein Reicher und einer weniger reich. Die Familie ist immer freundlich und nimmt die Neue warmherzig auf usw. Liest man das ein-, zweimal, ist das okay. Ich hoffe nur, dass das nicht in allen ihren Folgebüchern, die Bybee noch schreiben wird, auch so sein wird. Das wäre schade, denn langweilen tut es den Leser dann doch irgendwann.

FAZIT

Trotz ein paar Mankos für mich immer noch ein sehr unterhaltsames Buch für zwischendurch und für Leute, die im Moment gern Chick-Lit lesen ;) Ich fand es nicht ganz so gut wie die Not Quite-Reihe, bin aber trotzdem gespannt auf die anderen Weekly-Bände.

Sprache des Buches: Englisch

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