Mittwoch, 5. Juni 2013

Touched 1: Der Preis der Unsterblichkeit – Corrine Jackson

Touched – aber auf welche Weise?

(Rezension vom 15. März 2012)
 
3 von 5 Sternen

In Zukunft sollte ich solche Bücher womöglich meiden, aber leider kann man anhand der Zusammenfassung nicht immer erkennen, welche Art Buch man erwischt. Im Endeffekt war ich froh, als ich endlich damit durch war. Es war nicht so schlecht, dass ich mittendrin aufgehört hätte, aber auch nicht so gut, dass ich am Ende mit einer Sehnsucht, mehr darüber zu lesen, sitzen geblieben bin. Deshalb bin ich mir auch unsicher, ob ich mir Ende des Jahres überhaupt den zweiten Teil holen soll.
Zwischendrin hab ich wirklich überlegt, ob ich dem Buch evtl sogar 4 Sterne gebe, letztendlich haben sich dann aber doch so viele kleine Dinge angehäuft, dass das Buch in meinen Augen nur Mittelmaß erreicht hat. Ich hasse mich ja selbst dafür, dass ich bei derart Büchern schon automatisch ohne es zu wollen Vergleiche zu Twilight ziehe. Ich will auch nicht die Autoren vergleichen oder Behauptungen von Abkupfern und dergleichen stellen. Trotzdem ist es einfach so, dass es viele Stellen gibt, bei denen ich während des Lesens nicht anders konnte, als mich an Twilight erinnert zu fühlen. Ohne böse Absicht. Gottseidank waren es keine gravierenden Stellen, denn der Hauptplot hat sich in eine andere Richtung entwickelt. Trotzdem waren da immer wieder Handlungen, die mir einfach zu ähnlich und ausgelutscht waren.
Auch wenn mich das jetzt nur persönlich betrifft, erwähne ich das, weil es ja einen Haufen von Leuten gibt, die Twilight und damit vielleicht auch eine Menge ähnlicher Bücher gelesen haben und sich dem gleichen Problem gegenüberstehen. Dann sollte man sich nämlich zweimal überlegen, ob man dieses Buch liest.

Es ist einfach wie der Vergleich mit Avatar und Pocahontas, nur dass sich dieser bei den Filmen leichter ignorieren lässt.
Der Schreibstil ist simpel gehalten. Keine komplizierten Beschreibungen etc. Ebenso die Dialoge, bei denen ich doch leider öfter mal das Gesicht verziehen musste, weil sie für meinen Geschmack zu wenig Originalität, Leidenschaft und Authentizität aufgeboten haben. Und an anderen Stellen war dann die “Leidenschaft” so heftig, dass man meinen könnte, der Autor hat zu sehr in den Schmalzpott gegriffen.
Und dennoch gab es auch wieder Augenblicke, die mir sehr gefallen haben, zum Beispiel Remys Situation mit ihrem Stiefvater. Ihre ganze Vergangenheit. Auch hier gebe ich zu, war ich mir nicht sicher, ob der Autor das Thema richtig angegangen ist, denn häusliche Gewalt ist nie einfach. Zuweilen hatte ich das Gefühl, dass Remy es zu leicht nimmt. Nach dem Lesen war ich dann aber fast doch davon überzeugt, dass Remys Vergangenheit sie gekennzeichnet hat, Gabe hin oder her. Was mich hier nur ein wenig gestört hat, war dass sie sich für meinen Geschmack seelisch zu schnell wieder aufgerappelt hat. Das will nicht heißen, dass ich sie mehr leiden hätte sehen wollen. Meinetwegen kann sie da schnell drüber wegkommen, aber dann muss der Autor das auch nachvollziehbar niederschreiben.
Das Buch hatte trotz seiner nicht allzu vielen Seiten wirklich seine Längen, in denen einfach nur ereignislose Dinge beschrieben wurden. Diese waren vielleicht wichtig, das Verhältnis zwischen Asher und Remy zu verdeutlichen/vertiefen. Das hätte man aber auch kürzer gestalten können, denn am Ende hat sich das meiste eh nur wiederholt und seine Intensität verloren.
Was ich auch sehr, sehr schade fand, war, dass bis auf Remy und Asher der Rest der Charaktere kaum ausgebaut wurde und farblos, stereotyp wirkte. Ihre Handlungen sind nicht wirklich nachvollziehbar, schablonenartig und besitzen kaum Tiefe. Dabei gibt es einige von ihnen, die wichtig genug sind, um nicht den stupiden Nebencharakter darzustellen. Das hat mich vor allem bei Remys neuer Familie gestört, die so herzensgut und freudig war, dass man es ihr kein bisschen abkaufen konnte. Mindestens einer aus dieser Familie hätte ein bisschen aus der Reihe tanzen müssen, um nicht das scheinheilige Image einer Bilderbuchfamilie darzustellen. Das gleiche gilt für die neuen Freunde und auch den Stiefvater, dem einfach die Rolle, des trinkenden, schlagenden Nichtsnutz wie er im Buche steht, aufgedrückt wird.
Jetzt beschreibe ich hier soviele negative Dinge, aber gelesen hab ich das Buch ja trotzdem bis zum Schluss. Was also hat mir gefallen? Die Idee.
Auch wenn ich den Sinn und Zweck beider “Seiten” in der Welt nicht ganz erfassen konnte, so fand ich die Idee wirklich recht angenehm. Zwar leider nicht auf eine neue Weise umgesetzt, aber dennoch interessant genug, mich am Lesen zu halten. Teils gab es diesbezüglich wirklich ein paar schöne Stellen, die dem Plot einen Hauch Einzigartigkeit gegeben haben und genau das ist auch der Grund, warum ich kurzzeitig in Erwägung gezogen hatte, dem Buch 4 Sterne zu geben.

Fazit: Ein weiteres Buch, dass sich mühelos in die Masse der Highschool-Fantasy-Romane einreiht, die momentan den Markt überfluten, ohne wirklich herauszustechen, denn das Basisgerüst ist das gleiche und zieht sich auch hier durch das gesamte Buch.

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