Mittwoch, 5. Juni 2013

Ice – Hüter des Nordens – Sarah Beth Durst

Doch noch die Kurve bekommen

(Rezension vom 26. September 2012)

2 von 5 Sternen

Entgegen all der eher negativen Rezensionen hatte ich mich auf dieses Buch gefreut, da die Zusammenfassung und die Leseprobe doch sehr interessant klangen. Als ich dann jedoch angefangen habe zu lesen, fiel es mir immer schwerer, mein Interesse an dem Buch zu behalten. Letztendlich bin ich froh, es geschafft zu haben zuende zu lesen.

Der Schreibstil ist wirklich sehr einfach gehalten. Vielleicht liegt es an der Übersetzung, vielleicht ist es aber auch einfach so: Das Buch ist meiner Meinung wirklich eher für Kinder geeignet. Die Handlung ging viel zu schnell voran und vor allem die erste Zeit, in der Cassie mit dem Bären viel Zeit verbringt, wurde viel zu schnell abgehandelt; in der man eigentlich hätte die wachsende Zuneigung der beiden mit ein paar Beispielereignissen/-handlungen besser ausarbeiten und nachvollziehbarer machen können. Diese Zeit wird aber in ein paar Sätzen zusammengefasst und dem Leser dann so präsentiert, als müsste man sich nun damit abfinden und es hinnehmen, dass die beiden sich lieben. Es kann ja durchaus sein, dass Liebe entsteht, wenn zwei Wesen mutterseelenallein eine lange Zeit miteinander verbringen. Mir hat hier aber einfach das Besondere an der Liebe der beiden gefehlt. Es ist immerhin ein Märchen und das soll doch besonders sein.
Ich konnte mich wenig mit Cassie anfreunden, mit ein Grund, warum es mir so schwer fiel, das Buch bis zum Ende zu lesen. Ihre Entscheidungen konnte ich nie ganz nachvollziehen und ständig war sie am rumnörgeln. Für mich hat sie sich einfach zu sehr wie ein kleines Kind aufgeführt. Dafür, dass sie in der Antarktis lebt und man gut sagen kann, dass das kein einfaches Leben ist, kommen mir ihre Handlungen einfach zu unvernünftig vor.

Mich hat auch gestört, dass der Bär hier einfach nur mit “Bär” angesprochen wird. Vielleicht klingt das im Englischen besser, ich hätte mir gewünscht, dass die Übersetzerin da ein bisschen fantasievoller gewesen wäre.

Da es ein Märchen ist, das in die heutige Zeit integriert wurde, hatte ich gehofft, dass es dementsprechend einen gewissen Grad an Ernst besitzt. Leider fand ich, dass die fantastischen Elemente einfach zu unrealistisch eingearbeitet wurden, wenn jemand versteht, was ich meine :’) Deshalb hier noch mal gesagt, das Buch ist eher etwas für Kinder.

Warum das Buch doch noch die Kurve bekommen hat und auch an Spannung gewonnen hat, liegt am zweiten Teil. Hier sei gesagt, das Buch, die ganze Geschichte, ist in zwei Abschnitte eingeteilt. Der erste Teil hat mich so gar nicht vom Hocker gerissen, der zweite jedoch hat es geschafft, dass ich mein Interesse nicht gänzlich verloren habe. Ab hier entsteht wirklich Spannung und Cassie’s “Mission” nenn ich es mal, ist wirklich… “interessant” ist das falsche Wort, aber mir fällt gerade kein anderes ein. Wer das Buch liest, weiß, was ich meine. Ihre Entscheidung und die daraus resultierende Handlung ist eindeutig, der Weg, den sie dabei beschreiten muss, schwierig und holprig. In diesem Teil konnte ich sie auch besser verstehen und konnte ihre Gedanken besser nachvollziehen.
Wie in einer anderen Rezension erwähnt, war auch ich etwas überrumpelt von diversen viel zu schnellen Erwartungshaltungen des Bären bezüglich der Zukunft, trotzdem hatte ich immer noch mehr Sympathie für ihn als für Cassie.

Die Darstellung der Trolle hat mir sehr gefallen, obwohl ihre Bezeichnung selbst eher unvorteilhaft ist. Das ist genauso, als würde man einen Vampir glitzern lassen.

Fazit: 
Noch mal lesen würde ich es nicht, dazu fehlt mir hier der Reiz. Wer seinen Kindern aber ein schönes Buch schenken möchte, liegt hier auf jeden Fall nicht falsch. Potenzial hat es allemal, nur reicht die Umsetzung für meinen Geschmack nicht aus, auch ~Ältere in ihren Bann zu ziehen.

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