Dienstag, 4. Juni 2013

Faunblut – Nina Blazon

Warum denn immer Twilight-Vergleiche?

(Rezension vom 31. Dezember 2010)

4 von 5 Sternen

Ehrlich, ich verstehe nicht, warum man in letzter Zeit ständig alles mit Twilight vergleichen muss. Ich hab die Bücher auch gelesen, sie haben mir gefallen, und das war’s. Sie haben ihre positiven und ihre negativen Parts, und nur weil die Bücher durch die Verfilmungen so dermaßen übertrieben gehypt werden und sie fast jeder kennt, muss man jetzt alle möglichen anderen Bücher mit ihnen vergleichen? Warum?
Faunblut hat meiner Meinung nach nicht das Geringste mit Twilight zu tun, ich erkenne keine einzige Parallele. Und nur, weil sich ein oder zwei Formulierungen ähnlich anhören, muss man doch nicht gleich sagen, es wäre was für Twilight-Fans.
Mir hatz Faunblut auf seine ganz eigene Art gefallen. Die Story zieht den Leser in seinen Bann, man kann hineintauchen in eine andere Welt, sich fallen lassen und einfach das Ganze genießen.
Ich gestehe, dass ich nicht ganz das erwartet hab, was ich am Ende lesen durfte, dennoch bin ich nicht enttäuscht worden. Die Geschichte um Faun und Jade hat sich meines Erachtens wunderbar entwickelt, mit all seinen kleinen Details, die man wirklich erst fast zum Schluss erfährt, und die sich wunderbar in den Rest der Handlung einbinden.
Ständig hab ich gehofft, dass das Geheimnis um Faun gelüftet wird, und wurde am Ende dennoch damit überrascht, was es wirklich mit ihm auf sich hat. Auch andere Dinge, die erst zum Schluss aufgedeckt wurden, waren für mich unerwartet.
Was mich so sehr am Buch gefesselt hat, waren all die kleinen Dinge, über die man sich wirklich bis zum Ende den Kopf zerbricht. Wer steht am Ende auf welcher Seite, sind die Leute, die sich als gut ausgeben, am Ende auch wirklich gut, wie gestalten sich diverse Charakterentwicklungen, und eben all die Geheimnisse, die sich um die verschiedenen Leute, allen voran Jade, ihre Familie und Faun drehen, sowie ihrem Gegenpol, Lady Mar. Diese Undurchsichtigkeit der Figuren hat mir sehr gefallen.
Der Spannungsaufbau bis hin zum Finale war gut vorbereitet, und das Finale selbst weder zu kurz- noch zu langamtig gestaltet, und auch das Ende hat nicht enttäuscht, obwohl es eigentlich dann doch vorhersehbar war.
Der Schreibstil war eigentlich flüssig zu lesen, dennoch fand ich, dass es hier und da immer wieder Formulierungen und Szenenwechsel gab, die für mich nicht sofort ersichtlich waren, sodass ich mich doch manchmal beim Lesen verheddert habe, und ich somit leider nicht immer genau wusste, was die Autorin da jetzt genau beschreibt. Deshalb gibt es auch zum Teil den einen Punkt Abzug. Der andere Teil besteht darin, dass ich bis jetzt eigentlich nicht weiß, was genau ich von dem Buch halten soll. Ja, es gefällt mir bzw gefallen mir viele einzelne Dinge. Aber ich habe immer noch das Gefühl, dass mir persönlich irgendetwas in der Geschichte fehlt. Ich kann nicht beschreiben, was es ist. Es kommt einfach aus einer Empfindung heraus.
Dennoch: Was man dem Buch wirklich zugute halten kann, ist der Stil, wie die Geschichte geschrieben wurde. Hier und da wird immer wieder eine kleine Information oder etwas Neues eingeworfen, die mehr Rätsel als Lösungen preisgeben, sodass man wirklich an den Zeilen klebt, um die Geheimnisse zu lösen, und dann doch stets und ständig einzelne Sätze noch mal lesen muss, weil man in Gedanken schon seinen eigenen Grübeleien nachgeht und dabei den Sinn der Wörter vor sich verliert ;)
Lesenswert ist es also allemal.
Und was die Romantik angeht: Mal ehrlich, wenn in den Bewertungen schon steht, dass es wie Romeo und Julia ist, dann erwarten wir doch auch eine besondere Liebesgeschichte und keine 0-8-15-Beziehung. Außerdem ist es ein Fantasy-Buch, dort sind unübliche Details in der Liebesbeziehung meiner Meinung nach vorausgesetzt ;)

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