Mittwoch, 5. Juni 2013

Dredd

Rasante Action mit “Slo-Mo”

(Rezension vom 11. März 2013)

5 von 5 Sternen

Den Comic “Judge Dredd” kenne ich nicht, also kann ich den Film damit schon mal nicht vergleichen, und die alte Verfilmung mit Silvester Stallone hab ich zwar gesehen, aber das ist so lange her, dass ich kaum noch Erinnerungen daran habe. Deshalb hatte ich auch kaum eine Ahnung, auf was ich mich hier einlasse, obwohl der Name “Dredd” schon etwas in meinem Gedächtnis wachgerüttelt hat.

Eine düstere Zukunft, in der die Menschenheit durch ~Verrottung auf ein Minimum geschrumpft ist und sich in City One zusammenkauert; in der das Verbrechen die Oberhand hat und das Gesetz nur schwer dagegen angehen kann. Die Polizei ist härter, macht schneller kurzen Prozess und geht kaum noch auf Verhandlungen ein. Wer ein Verbrechen begeht und erwischt wird, kommt etweder in den Cube oder stirbt. In den Entscheidungen wird nicht lang gefackelt. Dredd oder besser DER Dredd wird mit seinem Rookie in einem Riesenwohnkomplex eingeschlossen und fortan von einer Horde Gangmitgliedern durch das gesamte Gebäude gejagt. Die Handlung jagt voran, ohne dabei zu schnell zu sein, und wird immer wieder durch “Slo-Mo” unterbrochen, was sich hier passenderweise auf die vom Drogenkartell vertriebene Droge “Slo-Mo” bezieht und dementsprechend mit dem gleichnamigen Stilmittel “Slow-Motion” dargestellt wird. Gegensätze werden miteinander konfrontiert und haken wunderbar ineinander, sodass die Balance im Film auf simple aber dennoch wirkungsvolle Weise gehalten wird. Die rasante, trostlose Welt von City One steht “Slo-Mo” entgegen, was für den Effekt zuständig ist, alles etwas langsamer und farbenprächtiger zu erleben.
Trotz der Düsternis sind die Bilder eindrucksvoll, klar und fast schon malerisch und während der Slo-Mo-Sequenzen vervielfacht sich dieser Effekt.

Seit langem konnte ich mal wieder einen Film genießen, ohne irgendwelche Voruteile zu haben oder groß über irgendetwas im Film nachzudenken. “Dredd” bietet jede Menge Action, Spannung und Unterhaltung. Die kurzen Dialoge und die knappe Einleitung reichen aus, um den Zuschauer sofort die Umstände zu vermitteln und sich “heimisch” zu fühlen. Die “Dark Future” ist hautnah und man kann sich vollends auf die Figuren und das Geschehen konzentrieren.

Karl Urban spielt seine Rolle als Dredd überzeugend und dadurch, dass er seinen Helm nie abnimmt, strahlt er eine gewisse Unantastbarkeit aus. Hart, autoritär und kompromisslos setzt er sein Recht durch, denn “Er ist das Gesetz”. Und dennoch strahlen hier und da mal kleine Ansätze durch, die einem zeigen, dass auch er nur ein Mensch ist.

Atmosphärisch reiht sich der Film wunderbar in “Mad Max”, “The Crow” und “Total Recall” ein und steht diesen in nichts nach. Schade, dass der Film so wenig Anerkennung bekommen hat. Definitiv unterbewertet und von meiner Seite her eine klare Empfehlung.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Du schreibst mir ein paar Zeilen? Ich werd sie mit Freude lesen und sobald wie möglich auch darauf antworten! ;-)