Einfach zu wenig Seiten …
(Rezension vom 15. Juli 2011)
4 von 5 Sternen
Ich habe hin und her überlegt, ob ich
überhaupt eine Rezension schreiben soll, da ich dieses Buch unweigerlich
mit “Der Kuss des Kjer” vergleichen würde, obwohl dieses hier vorher
geschrieben wurde. Letztendlich konnte ich mich dann aber doch nicht
davon abhalten, denn auch diese Geschichte spukt weiterhin in meinem
Kopf herum.
Wie meine Vorgänger schon gemeint haben, ist Der Spiegel von Feuer
und Eis war ein ebenso schönes Buch der Autorin, kommt aber tatsächlich
nicht an den Kjer heran.
Ich hatte hier ein paar mehr Probleme, mich an die Sache mit der
Eiskönigin und dem Feuerlord zu gewöhnen, da diese Elemente doch einen
Tick fantastischer sind, während es beim Kuss des Kjer viel dezenter in
die Geschichte (oder sogar besser) eingearbeitet wurde.
Auch waren die meisten Geheimnisse, viel schneller offensichtlich.
Das widerum ist allerdings nicht negativ, denn dadurch, dass man bereits
zu Anfang ahnt, was sich dort abspielt, macht der Verlauf auch rasch
von Seite zu Seite Sinn, und weckt trotz allem die Neugier auf den
Zeitpunkt, wenn (und auch wie) ans Licht kommt.
Einzig ein einzelnes Geheimnis bleibt bis zum Schluss versiegelt. Ein
Geheimnis, das zu uralten Legenden gehört und durch immer wieder neue
Erzählungen auf verschiedenste Weise und diverse Ausschmückungen am Ende
zu einer ganz neuen Geschichte wird, sodass niemand letztendlich mehr
weiß, wie der Ursprung ausgesehen hat.
Ich hatte gehofft, dass ich am Ende mit einem noch gänzlich
ungelüfteten Geheimnis überrascht werde, und siehe da, ich wurde nicht
enttäuscht.
Wieder konnte ich das Buch nicht aus den Hand legen und wieder habe
ich mitgefiebert, gelitten und gehofft, dass Missverständnisse schnell
geklärt werden.
Die zarten Bande, die zwischen den beiden entstehen, sind so
liebevoll formuliert und entwickeln sich so zaghaft und doch direkt,
dass man einfach immer weiterlesen muss, um zu erfahren, wie das alles
endet/eskaliert und am Ende dennoch alle glücklich sind.
Auch fällt mir jetzt nach Beginnen eines ganz neuen Buches einer
anderen Autorin im gleichen Genre auf, wie melodisch und geschwunden
Alex Morrin eigentlich schreibt, und dass ich diese Schreibe wirklich
ein bisschen vermisse. Ich würde mich freuen, wenn die Autorin mehr in
dieser Szenerie schreibt. Es ist für mich eine willkommende Abwechslung
zu all den neumodischen Fantasy-Geschichten.
Minus: Einfach zu wenig Seiten! Ich hätte auch hier gern mehr gelesen
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