Dienstag, 4. Juni 2013

Ash – Malinda Lo

Vielversprechender Anfang, enttäuschendes Ende

(Rezension vom 9. August 2011)

3 von 5 Sternen

Die deutsche Inhaltsangabe von amazon und das wunderschöne Cover versprechen wirklich etwas ganz anderes, als was man im Endeffekt bekommt. Ich finde es immer wieder schade, wie fehlgeleitet man doch durch derlei Dinge wird. Das macht einem das ganze Buch zunichte, obwohl der Schreibstil (englisch) wirklich wunderschön poetisch ist.
Obwohl ich es bis zum Schluss nicht in Erwägung ziehen wollte, gab es doch allerlei Hinweise, auf welches Ende dieses Buch abzielt. Und im allgemeinen habe ich auch kein Problem mit Geschichten, in denen gleichgeschlechtliche Liebe behandelt wird. Nur leider hat dieses Buch anfangs auf etwas ganz anderes abgezielt, meine Hoffnungen auf ein ganz anderes Ende gesetzt, sodass ich am Ende doch einfach enttäuscht das Buch zugeklappt habe. Dabei war das Ende nicht mal schlecht geschrieben, subjektiv gesehen.
Die Idee mit dieser Art Feen kombiniert mit Cinderella fand ich wirklich gelungen und vor allem am Anfang gut erklärt und ausgebaut. Meiner Meinung nach hätte die Autorin dabei bleiben, ihre Konzentration ausschließlich auf diesen Handlungsstrang legen und Sidheans als auch Ash’ Wandel mehr ausarbeiten sollen, und am Ende hätte sie einen nachhaltigen Schluss schaffen können. Denn dieser Teil bietet sehr viel bessere, tieferblickende Enden als das, was einem letztendllich geboten wird.
Die Aschenputtel-Geschichte einzig unter dem Feen-Aspekt zu ihrer eigenen Story zu machen, hätte beispielsweise einen wunderschönen Abschluss ala “Pan’s Labyrinth” geben können. Und ein Happy End im Non-Happy-End.
Und selbst mit der Jägerin involviert hat das Buch immer wieder Ansätze gegeben, dass diese mehr mit der Feenwelt zu tun hat als nur Geschichten darüber zu kennen, und dass es mehr mit Sidheans Fluch auf sich hat, als sich bloß in einen Menschen zu verlieben. Dass es zwischen diesen beiden Personen eine Verbindung gibt.
Aber all das ist nicht vorhanden.
Das tatsächliche Ende und der so genannte Wandel von Ash, ihrer Liebe und dem Wunsch zu leben … ganz ehrlich, dass der Liebende alles für den anderen tut, weil er einfach nur will, dass dieser glücklich ist, selbst wenn das bedeutet, seine Liebe aufzugeben, ist nichts neues. Mit einzig dieser Erklärung dann den geglückten Ausweg aus der Misere zu erklären/rechtfertigen, funktioniert einfach nicht. Dafür ist diese Erklärung zu sehr Klischee – und die Autorin hat es nicht geschafft, diese überzeugend zu vermitteln bzw umzuwandeln. Und dass Ash am Ende diese Art Aufopferung des anderen Parts regelrecht fordert, macht es in meinen Augen leider noch unglaubwürdiger.
Die Konzentration wird in der ersten Hälfte voll und ganz auf Sidhaen gelegt und gefestigt, und die zweite Hälfte hat es nicht geschafft, diese Verbindung erfolgreich und überzeugend zu trennen. Andernfalls wäre mir das Ende evtl etwas angenehmer gewesen.
Schade, denn genug Ansätze für eine bleibende Story waren vorhanden.
Sprache: Englisch

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