Donnerstag, 3. Juli 2014

Engelsnacht - Lauren Kate

Plot allemal interessant, Ausarbeitung aber unausgereift

3 von 5 Sternen

INHALT

Lucinda wird nach einem erschütternden Ereignis auf die Sword & Cross-Schule geschickt, ein Internat für schwer erziehbare Jugendliche. Abgegrenzt von der Außenwelt und ständig mit undefinierbaren Schuldgefühlen gequält, versucht sie so gut wie möglich, ein ruhiges Leben zu führen, doch bereits am ersten Tag merkt sie, dass das nicht so einfach sein wird. Nicht nur muss man auf der Sword & Cross auf der Hut vor den anderen Schülern sein. Gleich am ersten Tag begegnet sie auch Daniel, dessen Anblick allein ausreicht, um sie in einen Trance-ähnlichen Zustand zu versetzen, doch mit jeder folgenden Begegnung wird er ihr gegenüber abweisender, obwohl sie ihm keinen Grund dafür gegeben hat. Dennoch sind die Gefühle, die sie in seiner Nähe hat, so vertraut, dass sie sich diese selbst nicht erklären kann. Und wider der Vernunft kann sie es nicht lassen, Nachforschungen über ihn anzustellen. Und dann ist da noch Cam, der ganz anders als Daniel nicht abweisend, sondern viel eher angetan von ihrer Nähe ist und bei dem sich Lucinda mehr als geborgen fühlt. Und was ist mit den Schatten, die sie seit ihrer Kindheit verfolgen, quälen und die nichts als Unheil bringen?

PLOT/STIL

Die Inhaltsangabe klang für mich interessant und nachdem meine Schwester so begeistert von der Buchreihe war, dachte ich, ich gebe dem Ganzen mal eine Chance. Und enttäuscht wurde ich eigentlich nicht. Die Idee ist gut gemacht und interessant, nur der Verlauf selbst war für mich manchmal etwas entnervend. Über das erste Drittel bin ich nur schwer gekommen, weil ich mich einfach nicht in die Geschichte finden konnte. Stellenweise verläuft sie sehr zähflüssig. Obwohl ich mit jeder Seite neugieriger wurde, war ich auch ein bisschen frustriert, weil die Geschichte nur langsam voran ging. Zudem haben mich stellenweise die Beschreibungen der Umgebung so genervt, dass ich immer wieder das Lesen unterbrechen musste, weil ich große Probleme hatte, mir das alles so vorzustellen, dass es auch Sinn ergab, wenn einer der Charaktere mal nach links um jenes Gebäude abbog oder hier und dort entlangkam. Das hat meinen Lesefluss extrem beeinträchtigt. Das Ende hat dann doch noch einiges herausgerissen und mit den Lösungen einiger Geheimnisse war ich letztendlich auch zufrieden, sowohl die Art, wie sie erklärt wurden als auch der Inhalt der Lösung selbst, obwohl man das meiste bereits während des Lesens ahnt.

CHARAKTERE...

...haben mich teilweise wirklich aufgeregt. Mit Lucinda bin ich so gar nicht warm geworden. Anfangs konnte ich ihren Charakter einfach nicht greifen oder gar einschätzen. Zwischenzeitlich ging es dann, und nach zweidrittel des Buches hat sie mich einfach nur aufgeregt, weil sie nie zu Potte kam oder mal konsequent ihre Entscheidung durchgesetzt hat - und da kann man mir dann auch nicht mit der Ausrede des Engelscharmes kommen, der ihre Sinne vernebelt.

Daniel war mir eigentlich sehr sympathisch. Im großen Gesamtbild bin ich aber der Meinung, dass die Autorin seinen Charakter letztendlich ziemlich widersprüchlich dargestellt hat. Das trifft allgemein eigentlich auf alle Engel in diesem Buch zu. Da leben sie hunderte, wenn nicht tausende von Jahren auf der Erde und dann in der Gegenwart verhalten sie sich nicht anders als alle anderen pubertierenden Teenager? Wie kann das sein? Nicht nur ihre verbalen Ausdrücke, sondern auch zum Teil ihr Verhalten fand ich wenig annehmlich, hatte ich bei solch alten Gestalten doch mit mehr Würde, Anmut und Weisheit gerechnet. Eben ein viel erwachseneres Auftreten. Daniels Frust, Herzschmerz und Trauer konnte ich dennoch nachvollziehen. Cam hingegen bleibt für mich bis zum Schluss undurchsichtig, weshalb ich ihn immer noch nicht richtig einschätzen kann, was teilweise auch daran liegt, dass noch viele Fragen offen sind.

Nebencharaktere haben sich gut eingefügt und kamen eigentlich recht authentisch herüber.

FAZIT

Das Buch ist unterhaltsam, zieht sich allerdings sehr und wird erst zum Ende hin richtig spannend. Wer auf Teenager-Fantasy-Romane steht, ist hier sicherlich nicht verkehrt, auch wenn die Charaktere in meinen Augen noch nicht voll ausgereift erscheinen. Dennoch hat mir die Story soweit gefallen, dass ich mir auch den zweiten Band vornehmen werde, einfach, weil ich noch so einige Fragen beantwortet haben möchte.

Übrigens soll nächstes Jahr die Verfilmung in die Kinos kommen. Ich bin gespannt.

Freitag, 20. Juni 2014

Seelenkuss - Lynn Raven

Zwischen Sehnsucht und Verzweiflung

4 von 5 Sternen

INHALT

Darejan hat gemerkt, dass sich ihre Schwester, die Königin aus Kahel, verändert hat. Zeitgleich geht eine merkwürdige Krankheit im Palast um und niemand kann sagen, was es ist. Und dann sind da die Träume, die Darejan jede Nacht heimsuchen und sie morgens mit Eiseskälte in ihrem Körper aufwachen lassen. Dann erfährt sie, dass Réfen, der Hauptmann der Garde, wegen Hochverrats verhaftet wurde. Er soll einen gefangenen Spion aus dem Kerker befreit haben, der auf Befehl der Königin hin bis aufs Extremste gefoltert wurde. Sie erfährt, dass ihre Schwester gar nicht mehr ihre Schwester ist, sondern dass der Magier Ahoren ihren Körper besetzt hat. Und plötzlich befindet sich Darejan zusammen mit dem Gefangenen auf der Flucht, der obendrein sein Gedächtnis verloren hat. Nur an eines scheint er sich zu erinnern: Dass er Darejan hasst und sie töten will. Durch andere erfährt sie zudem, dass er zu einem geheimen Volk gehört, das als einziges in der Lage ist, Ahoren zu besiegen. Widerwillig setzt sie die Flucht fort, um ihre Schwester zu retten, auch wenn es ihr sichtlich schwer fällt, auch nur einen Tag länger mit dem Gefangenen, der durch die Folter scheinbar dem Wahnsinn verfallen ist, gemeinsam zu reisen.

CHARAKTERE

Was ich in allen Büchern, die ich von Lynn Raven gelesen habe, mag, ist dass mir die weiblichen Hauptcharaktere immer sympathisch sind. Und das ist auch in diesem Falle wieder so. Darejan ist die Schwester der Königin und auch wenn sie eine gewisse Etikette an den Tag legen muss, so hält sie das doch nicht davon auf, immer wieder mal dem Palast zu entrinnen und frei von allem durch die Gegend zu streifen. Sie ist abenteuerlustig und neugierig und mutig. In vielen anderen Büchern geht es mir oft so, dass ich die weibliche Hauptfigur nicht immer verstehen konnte. Hier ist das anders. Es gab wirklich keinen Augenblick, in dem ich Darejans Handeln hinterfragen musste. Für mich war jede Entscheidung, die sie getroffen hat, nachvollziehbar.

Auch der Gefangene (ohne jetzt seinen Namen zu verraten) hat seinem Charakter entsprochen gehandelt. Ich hab mit ihm mitgefühlt und mitgelitten, konnte seinen Hass verstehen und hatte Mitleid mit ihm. Einzig am Schluss hat er für mich unlogisch gehandelt, was ich wirklich schade fand, denn gerade der Schluss sollte das Endstück sein und den ganzen Plot abrunden. Durch die Entscheidung, die er getroffen hat, bekommt das alles einen fahlen Nachgeschmack.

Die Nebencharaktere, auch wenn sie alle nur einen Teil an Auftritten haben, schließt man sofort ins Herz, jeden mit seinen eigenen Zügen und Macken. Das einzige, was ich ein wenig schade fand, war dass man nicht sonderlich viel von der Beziehung zwischen Darejan und ihrer Schwester mitbekommt. Sie mag ihre Schwester, ja. Aber mir fehlten da einach einige Details, vor allem da sie auf ihrer Flucht nur wenig über sie nachdenkt.

STIL

Hier muss ich ein bisschen meckern. Lynn Raven hat ohne Zweifel immer noch ihren schönen, verschlungenen Schreibstil, der den Leser in den Bann zieht und ihn in die andere Welt eintauchen lässt. Aber abgesehen von den ziemlich vielen Schreibfehlern, die schon in den ersten Kapiteln auftauchen und eigentlich vom Korrekturleser ausgemerzt werden sollten, es nicht sind, und deswegen ungemein nerven, fand ich einige der Beschreibungen, vor allem von den Gegenden, wirklich kompliziert. Ich hatte immer mal wieder Probleme, mir die Umgebung richtig in mein Kopfkino zu fantasieren. Dafür fand ich den Anfang des Buches wieder ein bisschen knapp geraten und zu wenig beschrieben. Vieles war etwas verwirrend und erst wusste ich nicht recht, auf wen ich mich konzentrieren sollte.

PLOT

Gegen den gibt es eigentlich nichts zu sagen. Wieder einmal hat Lynn Raven eine wunderbare Welt geschaffen, die mit all ihren verschiedenen Völkern funktioniert, und ich bin immer wieder von dem Aussehen der Figuren begeistert, die so menschlich sind, und doch immer kleine Details aufweisen, die es so nur in der Fantasy gibt. Die Geschichte und ihr Ablauf sind auch hier wieder etwas, das mich in den Bann gezogen hat und mich dazu zwang, in jeder freien Minute zu lesen. Die Art, wie Lynn Raven den Leser neugierig machen kann und ihn zum Fluchen bringt, weil des Rätsels Lösung nur langsam aufgedeckt wird, ist das, was ich so an ihren Büchern liebe. Und doch bin ich nicht ganz zufrieden. In meinen Augen ist das Ende falsch gewählt. Ein anderes Ende hätte mir wesentlich besser gefallen und die Geschichte besser abgerundet, ohne jetzt Details zu nennen. Ich bekomme am Ende zwar auch das, was ich haben will, aber auf eine Art, die mir nicht ganz zusagt. Der Schluss hat etwas Einsames und Wehmütiges, was vor allem daran liegt, dass mir die eine Entscheidung des Gefangenen ein bisschen sauer aufstößt. Der Funke zwischen Darejan und ihm ist bei mir nicht ganz übergesprungen. Für mich gab es zu wenig Szenen, in denen beide öfter mal wegen dem anderen ins Wanken geraten. Das und die Tatsache, dass ich bis zum Ende nicht das Gefühl hatte, dass Darejan ihn aus seiner Misere befreien und etwas in ihm neu füllen und heilen kann, das er verloren hat, lassen mich ein wenig frustriert auf das Buch zurückblicken. Ich finde die Geschichte, wie sie ist, nach wie vor toll. Nur eben diese eine Sache bringt einen leicht enttäuschten Nachhall mit sich und tut mir ein bisschen in der Seele weh.

Sonntag, 15. Juni 2014

Dark Heroine - Abigail Gibbs

 Holpriger Anfang mit wachsender Spannung

3, 5 von 5 Sternen

INHALT

Violet Lee war zur falschen Zeit am falschen Ort. Sie hat gesehen, wie eine handvoll junger Männer rund 30 anderen Männern das Genick bricht und sie aussaugt - ein Massenmord, wie er nur im Buche stehen könnte, hätte sie ihn nicht selbst erlebt. Ihr Instinkt sagt ihr, sie solle fliehen, doch weit kommt sie nicht, denn die Mörder haben sie längst entdeckt und eingeholt. Voilets Tod steht bevor - oder doch nicht? Stattdessen wird sie verschleppt und in das Anwesen ebenjener Männer gebracht, wo ihr eine schreckliche Erkenntnis offenbart wird. Die Mörder sind keine Menschen, es sind Vampire. So wirklich will sie es nicht glauben, aber zu vieles passt zusammen. Ihr restliches Schicksal soll darin bestehen, bis an ihr Lebensende in dem Anwesen zu verbringen oder selbst ein Vampir werden. Doch sie will auf keinen Fall zu dieser Gruppe von Massenmördern gehören. Und dann scheint es, als wüsste sogar ihr Vater, der britische Verteidigungsminister, von diesen Wesen, und ihre Hoffnung, jemals gerettet zu werden, scheint sich Schritt für Schritt in Luft aufzulösen, denn selbst ihr Vater denkt eher an die Politik als daran, seine Tochter aus den Fängen ihrer Entführer zu befreien. Mit jedem Tag und jedem Gespräch mit den Vampiren entstehen neue Fragen, mehr Rätsel denn Entwirrungen folgen und ganz offensichtlich ist Violet ein anderes Schicksal vorherbestimmt, als sie es sich selbst je vorgestellt hätte.

COVER

Das erwähne ich sonst nie, aber hier finde ich da Cover wirklich sehr schön und auffällig anzusehen. Dazu kommt, dass das schwarze Blut hervorgestanzt ist und dem Ganzen einen kleinen 3D-Effekt verleiht.

CHARAKTERE

Obowhl ich mich nach der Inhaltsangabe wirklich sehr auf das Buch gefreut hatte, war ich in den ersten Kapiteln eher enttäuscht. Violet erschien mir ein bisschen zu aufmüpfig für die Tatsache, dass sie von sehr seltsamen und furchteinflößenden Gestalten verschleppt wurde. Ein bisschen zu kratzbüstig. Dass sie nur ihre Angst überspielen wollte, war auch mir klar. Dennoch empfand ich es beim Lesen zu künstlich und aufgesetzt. Im Laufe der Geschichte ist sie mir dann doch ein bisschen ans Herz gewachsen, auch wenn ich das gar nicht mehr für möglich gehalten hätte. Ich bin zwar bis zum Schluss nicht ganz von ihr überzeugt, aber im Großen und Ganzen waren alle weiteren Kapitel etwas angenehmer mit ihr. Das Einzige, was mich wirklich bis zum Ende gestört hat, war, dass ich nie das Gefühl hatte, dass ihre Entscheidungen aus tiefstem Herzen kamen. Ständig kamen nur Ausflüchte, sie hätte ohnehin keine Wahl gehabt, weil sie durchs Schicksal vorbestimmt war. Das hat mir immer den Eindruck verliehen, dass sie alles, was passiert, selbst am Schluss gar nicht wirklich wollte und wenn sie könnte, davor weglaufen würde.

Kaspar Varn, der männliche Protagonist, erscheint anfangs sehr düster, grob und unberechenbar. Eigentlich die typische Mischung, mit der die meisten Hauptpersonen in diesem Genre belegt werden. Teilweise hatte ich aber Angst, dass die Autorin seinen Charakter zu weit treibt, bevor dieser überhaupt die Chance hat, seine gute Seite zu zeigen. Die Kurve kam rechtzeitig, und ab dem Zeitpunkt hatte dann letztendlich auch er mich, obwohl es dann hin und wieder trotzdem immer noch eine Szene gab, bei der ich schief gucken musste.

Bis auf einige fand ich die Nebencharaktere ein bisschen plump. Anfangs sind sie zu stereotyp, aufgesetzt und überzeugen nicht und handeln nur nach Schema F. Später ändern sie dann dermaßen ihren Charakter, dass es unglaubwürdig erscheint, Eifersucht und Ablehnung hin oder her. Da hätte ich mir dann wenigstens eine gute Erklärung oder am Ende eine Aussprache gewünscht. Die Bösewichte sind bei mir dann komplett durchgefallen, weil sie viel zu einfach gestrickt waren und nur den typischen, listigen, dummen Bösewicht dargestellt haben, der nicht viel mehr kann, als das, was die Autorin für ihn vorgesehen hat. Es gab aber auch andere Nebencharaktere, die mir ein bisschen ans Herz gewachsen sind, oder deren Handeln ich letztendlich nachvollziehen konnte, was mir vor allem das Finale ein bisschen versüßt hat.

STIL/PLOT

Die Geschichte wird abwechselnd aus Violets und Kaspars Sicht erzählt, was schon gleich am Anfang klar macht, wer der männliche Hauptakteur ist. Denn gerade am Anfang hätte das durchaus verwirren können, da hier noch ein zweiter männlicher Part hinzukommt. Mir haben die Sichtwechsel gefallen, obwohl anfangs vor allem Kaspers Sicht meine Angst ein bisschen geschürt hat, die Autorin könnte seinen Charakter gleich versauen. Aber wie vorher gesagt, legt sich das noch. Zum Ende hin habe dann seine Sicht bald schon ein bisschen vermisst, denn leider hat die Autorin dahin gespart, obwohl es auch dort noch einige interessante Szenen gegeben hätte.

Der Schreibstil ist einfach gehalten, keine großartigen, verwobenen, übertrieben formulierte Sätze, sondern eher jung und frisch, wie die meisten Jugendromane der letzten Jahre in diesem Genre. Dabei nimmt die Autorin auch kein Blatt vor den Mund und beschreibt die ein oder andere intime Szene auch mal genauer, was mir manchmal das Gefühl gegeben hat, dass sie ein bisschen ihren Sadismus auslebt. Das mag letztendlich jeder selbst sehen, ob er das mag oder nicht, aber für Spannung hat es allemal gesorgt. Und auf schlimme Szenen folgen immer die niedlichen, fürsorglichen ;)

Die Geschichte entwickelt sich recht langsam und manchmal hatte ich das Gefühl, dass sie auf der Stelle tritt. Dann aber nach ca einem Drittel hat sie an Fahrt aufgenommen und mir fiel es schwer, das Buch wegzulegen. Einerseits wollte ich wissen, wie sich das mit Violet und Kasper entwickelt, andererseits wollte ich natürlich all die immer wieder neu aufkommenden Fragen beantwortet haben, denn vor allem für Violet hat die Autorin so einiges inpetto gehabt. Leider werden aber nicht alle Fragen beantwortet und viele kleine Dinge, auf die Anfangs Wer gelegt wurde, verliefen dann im Sand und wurden nicht wieder erwähnt, was schade ist. Ich hätte auch gern am Ende noch den ein oder anderen Ausgleich mit einigen Nebencharakteren erlebt, aber selbst das bleibt aus.

Was sich auch durch das Buch zieht wie ein roter Faden sind gewisse Details, die irgendwann später erwähnt werden, als kenne man sie schon, die aber eigentlich in früheren Szenen nie zur Sprache kamen. Dadurch war ich immer wieder verwirrt über einige Stellen in der späteren Geschichte. Keine Ahnung, ob das am Kürzen des Manuskrips gelegen oder die Autorin selbst nicht mehr daran gedacht hat. Auf jeden Fall wirkt es unvollkommen.

Das Finale hingegen konnte für einiges entschädigen und ich hatte während des Lesens wirklich Herzklopfen vor Aufregung. Das Ende, die letzte Seite quasi kam für mich ein bisschen zu abrupt, ich fand es unpassend gestzt, eine kleine Szene mehr hätte auch nicht geschadet. Und überhaupt haben so viele Erklägungen gefehlt, dass man als Leser am Ende doch ein bisschen frustriert und sauer ist, zumal man nicht mal weiß, ob es einen zweiten Teil geben wird.

Manchmal habe ich mich dabei ertappt, die Geschichte mit Lynn Ravens Blutbraut zu vergleichen. Keinesfalls negativ natürlich. Nur das Grundgerüst beider Geschichten ist ähnlich. Allerdings muss ich sagen, dass mir bei der Blutbraut die Charaktere von Anfang an sympatisch waren.

FAZIT

Auch dieser Roman entzieht sich im Grundgerüst nicht der Masse an Geschichten, die es bereits in diesem Genre gibt (bsp. die verrückte Schwester der "bösen" Seite, die die erste Freundin der weiblichen Hauptfigur wird - zumindest zu Anfang). Hinzu kommt, dass das Buch immer mal wieder mit einigen Ungereimtheiten aufwahrtet, was dem einen oder anderen vielleicht sauer aufstoßen könnte. Wer mit diesem kleinen Details leben kann und auch Geduld hat, Violet eine kleine Chance zu geben, der ist hier sicher nicht falsch - oder man liest einfach um Kaspers Willen. Die Idee hat allemal Potenzial und einen sehr hohen Unterhaltungswert, vorausgesetzt, man erwartet nicht in jeder Szene Action und kann über kleine Plotschwächen hinwegsehen. Ich für meinen Teil konnte ab dem 2. Drittel nicht mehr aufhören zu lesen.